London (dpa) – Dramatische Knieprobleme und Rücktritte erschüttern die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft kurz vor dem mit Spannung erwarteten Klassiker gegen Europameister England! Neue Bundestrainer Christian Wück steht unter Druck: Alexandra Popp, eine wahre Fußballikone, hat ihre Karriere beendet, und Lea Schüller muss wegen anhaltender Kniebeschwerden die Segel streichen. Der Coach muss nun in der Defensive improvisieren, um Stolperfallen zu vermeiden, während die Fans am Freitag (20.30 Uhr/ARD) im legendären Wembley-Stadion mitfiebern.
Die Innenverteidigerin Sara Doorsoun äußert sich direkt: „Es wird nicht alles funktionieren, das ist ganz normal!“ Die beiden Testspiele gegen England und drei Tage später in Duisburg gegen Australien gelten als Chance für Experimente in der neuen Formation, doch Wück ist realistisch: „Die Abwehr ist unser größtes Problem“, meint er klar. Denn Akteurinnen wie die verletzte Marina Hegering und die an Belastungssteuerung leidende Kathrin Hendrich fehlen dem Trainer und machen die defensive Aufstellung zu einer echten Herausforderung. Doorsoun und Sophia Kleinherne, die sich keineswegs als Lückenfüllerin sehen will, müssen zeigen, dass sie bereit sind, die Herausforderung anzunehmen.
Neues Spiel, neue Gesichter
Während die hochkarätige Offensive einen Rückschlag erleidet, haben zwei Spielerinnen, Schüller und Laura Freigang, die Reise nach London antreten müssen. Doch die Rückkehrerinnen Selina Cerci und Giovanna Hoffmann stehen bereit, es wettzumachen. „Alle sind heiß darauf, sich zu zeigen“, erklärt Cerci optimistisch. Am Montag tritt das Team dann auf heimischem Boden in Duisburg an, doch Popp, Hegering und die als Torhüterin eingesetzte Frohms werden als „herausragende Persönlichkeiten“ verabschiedet. Das Trio hinterlässt eine große Lücke.
Zusätzlich zu den Herausforderungen auf dem Spielfeld steht die Frage nach der künftigen Führung in der Mannschaft im Raum. Giulia Gwinn vom FC Bayern wird als potenzielle neue Kapitänin gehandelt. Sie hat bereits bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen kann. Mit Spannung erwartet Wück die nächsten Erkenntnisse bis hin zu den Nations-League-Spielen im neuen Jahr, während er versucht, seinen Kurs ohne allzu viele Umwege festzulegen!