Düsseldorf

Projekt „Allein im Rosa Winkel“: Queere Geschichte auf die Bühne bringen!

Düsseldorf entfaltet die vergessene Geschichte queerer Menschen während der NS-Diktatur: Regisseur Marvin Wittiber ruft zum mitreißenden Theaterprojekt „Allein im Rosa Winkel“ auf, das vom 31. Oktober bis 3. November 2024 die Lebensrealitäten und Schicksale der diskriminierten Opfer beleuchtet und allen ab 16 Jahren die Chance gibt, aktiv teilzunehmen!

Düsseldorf hat sich in den letzten Jahren zunehmend mit der oft übersehenen Geschichte der LGBTQ+-Gemeinschaft während des Nationalsozialismus beschäftigt. Insbesondere die Verfolgung homosexueller Menschen, die in vielen Städten, einschließlich Düsseldorf, stattfand, bleibt ein düsteres Kapitel der Geschichte. Ein neu gestartetes Theaterprojekt mit dem Titel „Allein im Rosa Winkel“ möchte diese Thematik nun stärker in den Fokus rücken. Unter der Leitung des Regisseurs Marvin Wittiber und in Zusammenarbeit mit dem Theatermuseum, der Mahn- und Gedenkstätte sowie dem Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung Düsseldorf wird ein kreatives Forum geschaffen, um die Erlebnisse und Herausforderungen queerer Menschen zu beleuchten.

Die Initiative lädt Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 16 Jahren ein, sich an diesem spannenden Projekt zu beteiligen. Die Anmeldung ist bis zum 15. Oktober möglich unter der Email-Adresse mail@marvinwittiber.de. Marvin Wittiber hat betont, wie wichtig es ist, mehr über die Lebensrealitäten queerer Menschen in der NS-Zeit zu erfahren. „Es ist erschreckend, wie wenig Besuchern über dieses Thema bekannt ist“, sagt er und unterstreicht den Bildungsaspekt, der hinter dem Projekt steckt. Der Begriff „Rosa Winkel“ im Titel verweist auf das Kennzeichen, das homosexuelle Männer in Konzentrationslagern tragen mussten. Nüchtern betrachtet, ist dies ein Erinnerungszeichen, das die Isolation und Verfolgung thematisiert.

Einblicke in die Vergangenheit

Das Theaterprojekt beinhaltet mehrere Seminartage, in denen die Teilnehmenden tief in die Geschichte von Düsseldorf während der NS-Herrschaft eintauchen. Sie werden mit den Lebensgeschichten von verfolgten Menschen konfrontiert und erhalten Einblick in das historische Umfeld jener Zeit. Die Teilnehmer werden sich aktiv mit Biografien und Archivmaterial auseinandersetzen, um ein besseres Verständnis für die damalige Lebensweise und die Herausforderungen zu entwickeln. Ergänzt durch theaterpraktische Einheiten, einschließlich Schauspieltechnik, Stimm- und Körperarbeit sowie Improvisation, ermöglicht es den Teilnehmenden, ihr Wissen künstlerisch zu verarbeiten.

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Diese Verbindung zwischen Theorie und Praxis steht im Mittelpunkt des Projekts. „Die Geschichten der queeren Menschen, die während des Dritten Reichs unter §175 litten und häufig ermordet wurden, ins Theater zu bringen, stärkt unser kollektives Gedächtnis und hilft uns, aus der Geschichte zu lernen“, erklärt Sascha Förster, der Leiter des Theatermuseums. Die Abschlusspräsentation am 3. November wird die kreativen Ergebnisse des Projekts umfassend vorstellen, und es wird keine Vorkenntnis in der Theaterarbeit benötigt.

Engagement für Sichtbarkeit

Gerade in einer Zeit, in der Diskussionen über Geschlechteridentität und sexuelle Orientierung präsenter denn je sind, erscheint dieses Projekt besonders relevant. Es gibt den Teilnehmenden eine Stimme und eine Plattform, um über ihre Sichtweisen zu reflektieren und ihr Wissen zu teilen. „Ich hoffe, dass dieses Projekt dazu beiträgt, Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Gleichheit zu schärfen“, führt Wittiber weiter aus.

Die Workshops finden zwischen dem 31. Oktober und dem 3. November 2024 statt. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, um nicht nur künstlerisch zu arbeiten, sondern sich auch auf eine Reise durch die Geschichte zu begeben und das Bewusstsein für die LGBTQ+-Erfahrungen während des Nationalsozialismus zu schärfen. Die Teilnehmenden dürfen gespannt sein auf anregende Diskussionen, kreative Herausforderungen und spannende Begegnungen mit anderen interessierten jungen Menschen.

Für die Abschlusspräsentation am Sonntag, dem 3. November, um 18 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen, im Theatermuseum Düsseldorf, Jägerhofstraße 1, vorbeizuschauen. Es erwartet sie ein bewegendes und informatives Event, das die Stimmen der Vergangenheit in die Gegenwart holt und dazu beiträgt, das gesellschaftliche Verständnis für Diskriminierungserfahrungen zu erweitern.

Das Theaterprojekt „Allein im Rosa Winkel“ ist ein wichtiger Schritt, um das oft vergessene Kapitel über die Verfolgung homosexueller Menschen während der NS-Zeit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen und die Erinnerung an diese dunkle Zeit lebendig zu halten. Mehr Informationen zu diesem Thema und zur Anmeldung finden sich auf der Website www.lintorfer.eu.

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