Der Verlust einer Ikone: Der amerikanische Musiker Kris Kristofferson ist am Samstag im Alter von 88 Jahren auf Maui, Hawaii, verstorben. Kristofferson, dessen beeindruckendes Werk von Legenden wie Elvis Presley und Johnny Cash interpretiert wurde, galt als eine Schlüsselfigur der Countrymusik. Seine Familie gab das traurige Ereignis bekannt, doch Details zur Todesursache sind bisher nicht bekannt.
Kris Kristofferson, geboren 1936 in Brownsville, Texas, begann seine Karriere als Schriftsteller und studierte an der Universität Oxford. Doch die Leidenschaft zur Musik zog ihn nach Nashville, wo er zu einem der gefragtesten Songwriter seiner Zeit wurde. Trotz anfänglicher Rückschläge, wie dem Verbot seiner Mutter, die sich schämte, einen Musiker als Sohn zu haben, sollte Kristofferson bald auf den großen Bühnen zu sehen sein.
Kreativität und Erfolg in Nashville
Nach seiner Zeit als Hubschrauberpilot beim US-Militär in Rheinland-Pfalz und einem kurzen Intermezzo an der Militärakademie West Point entschied sich Kristofferson, seinem Traum nachzugehen. Er arbeitete zunächst im Musikstudio, wo er für seine Idole, darunter Bob Dylan und Johnny Cash, Songs schrieb und produzierte. Sein Überraschungsbesuch im Garten von Cash, als er mit einem Hubschrauber landete, sollte sich als wegbereitend herausstellen, um den Respekt der Musikwelt zu gewinnen.
Seine Themen waren oft von Gesellschaftskritik und Melancholie geprägt und spiegelten das Lebensgefühl der Vietnam-Generation wider. Hits wie „Sunday Morning Coming Down“ und „Help Me Make It Through the Night“ wurden für viele zum Soundtrack ihrer Erinnerungen. Trotz seines Erfolgs blieb Kristofferson bescheiden und sagte einmal: „Jeder Künstler, der meine Songs gesungen hat, hat es besser gemacht als ich.“
Ein Leben voller Herausforderungen und Familienbande
Kristoffersons Privatleben war ebenso turbulent wie seine Karriere. Nach der Scheidung von seiner zweiten Frau, der berühmten Sängerin Rita Coolidge, fand er in Lisa Meyers eine neue Partnerin. Zusammen hatten sie fünf Kinder und pflegten mehrere Pflegekinder. Seine Frau beschrieb ihn als unkonventionell und unabhängig: „Er lässt sich nicht managen“, sagte sie und stellte fest, dass Kristofferson niemandem gerne sagen ließ, was er tun sollte.
Seine Auftritte waren oft von einem Aberglauben bestimmt – Kristofferson begann jedes Konzert mit dem Lied „Shipwrecked in the 80’s“, da er glaubte, es würde ihm Glück bringen. Trotz zweifelhafter Gesangskünste widmete er sich leidenschaftlich dem Live-Performen und faszinierte Fans auf der ganzen Welt. Die „New York Times“ wies einmal humorvoll darauf hin, dass Kristofferson musikalisch nicht über drei Akkorde hinausgekommen sei, was ihm jedoch die Zuneigung seiner Anhänger schenkte.
Der Poet mit seiner einzigartigen Stimme, der oft von seinen eigenen Kämpfen und der Suche nach Freiheit schrieb, hinterlässt ein Erbe von tiefgründiger Musik und bewegenden Texten. Zum Abschied hatte er eine Zeile von Leonard Cohen für seinen Grabstein gewählt: „Like a bird on the wire, like a drunk in a midnight choir, I have tried in my way to be free.“ Diese Worte fassen sein Leben und seine Musik treffend zusammen. Der Verlust Kristoffersons wird in der Musikwelt schmerzlich verspürt werden.