Am Landgericht Düsseldorf hat heute der Prozess gegen drei Jugendliche begonnen, die verdächtigt werden, islamistisch motivierte Anschläge auf Kirchen geplant zu haben. Die Angeklagten, ein 16-jähriges Mädchen aus Düsseldorf, eine 17-Jährige aus Iserlohn sowie ein 15-jähriger Junge aus Lippstadt, sollen sich über verschiedene Messengerdienste wie Telegram und Discord organisiert haben, um ihre kriminellen Pläne zu diskutieren. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihnen vor, im Frühjahr während des Fastenmonats Ramadan an einem Sonntag in christliche Kirchen einzudringen und dort auf die Besucher zu schießen und einzustechen, so berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA).
Als Teil ihres Plans hatten die Jugendlichen auch vorgesehen, die Glockentürme und inneren Räume mit Molotowcocktails in Brand zu setzen, um möglichst viele Menschen zu verletzen oder zu töten. Laut Anklage hatten sie sich mit einer weiteren Person aus Ostfildern beraten, die ebenfalls in die Pläne involviert war. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Verdächtigen im Internet radikalisiert wurden und dass die Gespräche über die Anschläge bereits begonnen hatten, bevor sie ins Visier des Verfassungsschutzes gerieten. Besonders auffällig war, dass die Iserlohnerin offenbar einen Ausreiseantrag in Richtung Syrien gestellt hatte, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen, berichtete T-Online.
Prozessdetails und weitere Entwicklungen
Insgesamt sind bis März 2025 bis zu zwölf Verhandlungstage angesetzt, in denen auch zahlreiche Zeugen gehört werden sollen. Der Prozess findet aus Jugendschutzgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am Verhandlungstag äußerten sich die Jugendlichen nicht, und nur ihre Eltern durften als Erziehungsberechtigte anwesend sein. Das Gericht wird besonders darauf achten, wie konkret und ernst die Vorbereitungen für die Anschläge waren, da dies einen erheblichen Einfluss auf die mögliche Strafe haben könnte. Bei einer Verurteilung sind Strafen von sozialen Trainingsmaßnahmen bis hin zu mehrjähriger Jugendhaft möglich, was die Einschätzung des Verfahrens angesichts der Schwere der Vorwürfe besonders spannend macht, wie KNA und T-Online berichten.
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