In Nordrhein-Westfalen brodelt es gewaltig innerhalb der AfD! Die innerparteilichen Machtkämpfe nehmen kein Ende, während die Partei in turbulente Gewässer gerät. Angeführt von Martin Vincentz, der sich als moderates Gesicht der AfD positioniert hat, scheint die Lage alles andere als stabil zu sein. Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Klaus Esser, den ehemaligen Vizefraktionsvorsitzenden im Düsseldorfer Landtag, aufgrund von Urkundenfälschung. Esser soll sich als Jurist ausgegeben und beispielsweise manipulierte Mitgliedschaften im Kreisverband Düren geschaffen haben, was bereits klare Zweifel an seiner Integrität aufwirft, wie Blog der Republik berichtete.
Die Nominierungen für die Direktkandidaten zur bevorstehenden Bundestagswahl sorgen für zusätzliche Spannungen. So wurde im Wahlkreis Dortmund II Mattias Helferich nominiert, ein umstrittener Abgeordneter, der sich selbst als „freundliches Gesicht der NS“ bezeichnet und im Landesvorstand gut vernetzt ist. Gleichzeitig gibt es gegen ihn ein laufendes Parteiausschlussverfahren. Roger Beckamp, ein weiterer Bundestagsabgeordneter und AfD-Obmann im Ausschuss für Wohnen und Stadtentwicklung, wurde ebenfalls im Rhein-Sieg Kreis II nominiert. Beide Kandidaten stehen im Kreuzfeuer der Kritik, da sie angeblich gegen den Landesvorstand agieren. Dieser verweigert die Bestätigungsunterschrift für ihre Kandidatur, was die internen Konflikte nur weiter anheizt, wie auch WDR meldete.
Radikale Strömungen geraten unter Druck
Parallel dazu versucht Vincentz, sich von den rechtsextremen Strömungen innerhalb der Partei abzugrenzen, die durch die Ungereimtheiten in Thüringen weiter an Einfluss verloren haben. Ein Ausschluss von führenden Mitgliedern der Jugendorganisation „Junge Alternative“, die vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, zeigt, dass Vincentz sich nichtscheut, harte Maßnahmen zu ergreifen. So wurde Nils Hartwig aus der Partei ausgeschlossen, während gegen Elia Sievers ein Ausschlussverfahren eingeleitet wurde, nachdem er kontroverse Äußerungen zur Abschiebung einer Jesidin gemacht hatte. Diese Entwicklungen hauen kräftig in die Mauer der AfD und lassen die Frage aufkommen, wie lange die Parteistrukturen den internen Druck noch aushalten können.
