Am Dortmunder Hafen wird ein bedeutendes Projekt in Angriff genommen, das die städtische Landschaft neu gestalten soll. Der Stadtrat hat beschlossen, das „Quartier für alle“ zu etablieren, was auf vielversprechende Resonanz bei den Stadtratsfraktionen gestoßen ist. Der Beschluss, der am 26. September gefasst wurde, sieht die Entwicklung eines Areals vor, das eine umweltfreundlichere und lebenswertere Umgebung bieten soll.
Die geplanten Umgestaltungen sind Teil eines umfassenden Plans, der das Gebiet zwischen Bülowstraße und Speicherstraße neu gestalten wird. Dabei handelt es sich um eine Fläche von etwa 10,4 Hektar. Während einige historische Bauwerke, darunter der „Speicher 100“, erhalten bleiben sollen, sind auch Abbrucharbeiten für ungenutzte Flächen vorgesehen, um Platz für neue Gebäude zu schaffen.
Infrastruktur und innovative Ansätze
Gemäß den Plänen der Stadtverwaltung sollen im neuen Quartier unter anderem zwei Bürohochhäuser, mehrere kleinere Gewerbeeinheiten sowie eine „Quartiershalle“ entstehen. Diese wird Raum für Start-ups, Co-Working-Spaces und gastronomische Angebote bieten. Insgesamt sind hier etwa 2400 neue Arbeitsplätze geplant, was eine positive wirtschaftliche Entwicklung für die Region bedeutet.
Um die Attraktivität des Viertels zu erhöhen, sollen Gründächer und öffentliche Plätze integriert werden. Diese Gestaltungselemente zielen darauf ab, das Gebiet lebendiger und einladender zu gestalten. Trotz dieser umfangreichen Planungen wurden jedoch keine neuen Wohngebäude vorgesehen, was von einigen Stadtratsmitgliedern kritisch angemerkt wurde.
Utz Kowalewski von der Fraktion Linke+ bemängelte, dass die Planungen weiterhin zu sehr auf das Autofahren ausgerichtet seien. Er kritisierte die Anzahl geplanter Parkhäuser entlang der Speicherstraße. Die Stadt hat zwar angedeutet, dass die Parkmöglichkeiten im Viertel reduziert werden, um umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern, doch es bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen umgesetzt werden.
Vermarktung auf der Expo Real
Sehr frühzeitig wird die Dortmunder Gesellschaft d-Port21 das Projekt auf der Expo Real in München präsentieren, um potenzielle Investoren zu gewinnen. In diesem Zusammenhang hoffen sowohl die SPD als auch die CDU auf eine rasche Vermarktung der Flächen. Dies könnte entscheidend für den Erfolg des gesamten Vorhabens sein, da finanzielle Mittel für die Umsetzung benötigt werden.
Die Stadt Dortmund will, dass das neue Quartier möglichst autofrei wird. Geplant ist, den Autoverkehr auf zwei neue Parkhäuser zu konzentrieren, während weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr geplant sind. Die Schäferstraße soll ausgebaut werden, um den Zugang zum Quartier zu verbessern.
Die Vorarbeiten für das „Quartier für alle“ sind bereits im Gange. Einige der bestehenden Gebäude am Hafen wurden bereits abgerissen, um Platz für die neuen Pläne zu schaffen. Allerdings müssen sich Anwohner und insbesondere die Kleingärtner im angrenzenden Bereich auf anhaltende Baustellen und damit verbundenen Lärm einstellen.
Die endgültige Zustimmung für die Änderungsanträge des Flächennutzungs- und Bebauungsplans steht noch aus, und dies wird voraussichtlich am 26. September entschieden. Bis die vollständige Transformation abgeschlossen ist, bleibt die Vorfreude auf die bevorstehenden Veränderungen am Dortmunder Hafen lebendig.