Ein neues Highlight für Naturliebhaber: Im Naturschutzgebiet „Kuhlenvenn“ in Gescher können Besucher seit dem vergangenen Sommer auf einer brandneuen Bank entspannen und die atemberaubende Aussicht auf eines der wertvollsten Feuchtwiesengebiete im Kreis Borken genießen. Die neue Infotafel, die ebenso frisch aufgestellt wurde, bietet spannende Einblicke in die Entstehung des Gebiets und die beeindruckende Zusammenarbeit zwischen der „Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken“ und der Flurbereinigungsbehörde der Bezirksregierung Münster.
Bei einem informativen Treffen vor Ort sprachen Thomas Bücking, der ehemalige Projektleiter der Flurbereinigung Berkelaue, und sein Nachfolger Markus Nowak mit Bernd Garvert, dem Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken, sowie Nico Eversmann von der Biologischen Station Zwillbrock e.V. über die Erfolge dieses Projekts. „Das NSG ‚Kuhlenvenn‘ hat sich zu einem Hotspot für Zugvögel entwickelt und ist ein beliebtes Brutgebiet seltener Vogelarten“, berichtete Eversmann voller Stolz. Die Fläche hat sich seit 1988 von 21 auf beeindruckende 67 Hektar vergrößert, was nur durch das Flurbereinigungsverfahren möglich war, das als Schlüssel zur Lösung von Landnutzungskonflikten zwischen Natur und Landwirtschaft dient.
Erfolgreiche Flurbereinigung und nachhaltige Landwirtschaft
Nicht nur die Natur profitiert: Landwirte können die zuvor intensiv genutzten Flächen nun unter strengen Auflagen extensiv bewirtschaften. Dies bedeutet, dass Düngemittel und Pflanzenschutzmittel tabu sind und während der sensiblen Brutzeit von Anfang März bis Mitte Juni der Rinderbestand verringert werden muss. „Diese Maßnahmen fördern die artgerechte Tierhaltung und helfen, den Rückgang der Vogelarten zu bekämpfen“, erklärt Garvert. Ein Großteil des Gebiets gehört mittlerweile der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Nordrhein-Westfalen und der „Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken“, wobei die Biologische Station Zwillbrock e.V. die fachliche Betreuung der wertvollen Grün- und Wasserflächen übernimmt.