Mordalarm im Herzen von Bonn: eine verhängnisvolle Nacht wird zum schockierenden Schlaglicht auf die riskanten Grenzgänge unter Jugendlichen. Ayoub E., gerade einmal 21 Jahre alt, hielt am 13. Dezember 2023 eine Pistole an den Kopf seines Kumpels Mustafa A., drückte ab und raubte ihm das Leben. Unfassbar: dieser tödliche Schuss in einer rundherum bekifften Männerrunde passierte inmitten eines Wohnkomplexes in Bonn-Tannenbusch – ein ganz normaler Tag, der abrupt zum Albtraum wurde.
Wie der betörende Duft von Cannabis in der Luft, lag Traurigkeit über der gesamten Umgebung. Mustafa A., ein Somalier, dessen Leben so jäh endete, lag leblos in einem Appartement, das sich in ein beklemmendes Szenario verwandelte. Laut der Bild-Zeitung, wurden Law & Order großgeschrieben: Polizei und Mordkommission fuhren Großaufgebote auf. Hubschrauber kreisten über Bonn, Spürhunde durchsuchten den gesamten Komplex, auf der Suche nach der bitteren Wahrheit.
Ayoub E. stellte sich wenige Tage später der Polizei, begleitet von seinem Anwalt, und entwaffnete das plötzlich so überdeutlich erscheinende Todesdrama mit einer Überraschung: Der Schuss sei ein Unfall gewesen. Viele Indizien sprachen dafür, keinen Totschlag, sondern die viel runtergestufte Anklage der fahrlässigen Tötung zu rechtfertigen. In einem Gerichtskrimi, der das Bonner Amtsgericht erschüttern sollte, wurde der Prozess zu einem emotionalen Tauziehen.
Keine böse Absicht?
Vom Drama zum Urteil: Zwei Jahre Haft für Ayoub E. Doch die Anwältin der Anklage forderte mehr – zwei Jahre und zwei Monate für eine Tat, die das Leben eines jungen Menschen und das Leiden einer ganzen Familie in Worte kleidete. Mustafa A.s Hinterbliebene, Mutter und Geschwister, verloren sich in einem verzweifelten Chor der Trauer und Fassungslosigkeit vor Gericht. Schreie hallten durch die Hallen, als die Strafe verkündet wurde. Die Familie will das Urteil anfechten.
Rauferei oder tödliches Spiel?
Zwischen Täter und Opfer – kein Streit, kein Krach, nur ein fataler Schuss. Zeugenaussagen verspüren keinen bösen Willen, nur eine gefährliche Naivität im Umgang mit einer geladenen Pistole, deren Kugelritt keiner von beiden vorhersehen konnte. Als Ayoub E. den Waffenbesitzer fragte, ob noch eine Kugel im Lauf sei, blieb die Antwort aus – der Rest ist Geschichte.
Auch der Pistolenboss selbst gerät ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den 20-jährigen Kleindealer, der zuließ, dass die Runde mit seiner Waffe ausgelassen herumspielte. Er selbst sitzt bereits wegen einer anderen Angelegenheit hinter Gittern. Was folgt aus dieser skandalösen Verkettung von Unvorsichtigkeit und unbändiger Tragik? Inständiges Verhalten oder vermehrte Vorsicht im Umgang mit tödlichen Instrumenten?
Ein Fall, der tief unter die Haut geht, lässt einen Sprachlos und fordert Konsequenzen. Die Welt schaut zu, ob das Rechtssystem hier die richtige Lehre zieht.
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