Bad Herrenalb/Saarbrücken – In den letzten Jahren hat Pilates in Deutschland stark an Beliebtheit gewonnen, und das nicht ohne Grund. Natalia Cichos-Terrero, die Betreiberin eines Studios in Bad Herrenalb, berichtet, dass ihr ältester Kunde mit 82 Jahren mit Pilates begann. Diese Trainingsmethode, die nach ihrem Erfinder Joseph Pilates benannt ist, hat viel mehr zu bieten, als man zuerst denkt. Bereits seit über 100 Jahren fördert sie die Gesundheit und Fitness, unabhängig vom Alter. Warum sollte man also nicht auch im reiferen Alter mit Pilates starten?
Pilates konzentriert sich auf die Stärkung des „Powerhouse“, das die Muskulatur im Bauch, Rücken und Becken umfasst. Laut Uschi Moriabadi, einer Dozentin für Prävention und Gesundheitsmanagement, profitiert der gesamte Körper von den Übungen. Diese Methode ist darauf ausgelegt, die Muskulatur der Körpermitte zu stabilisieren und dadurch eine aufrechte Haltung zu fördern. Ergebnisse sind oft schon nach einer gewissen Zeit spürbar.
Die Vorteile des Pilates
Durch regelmäßiges Training können sich viele positive Veränderungen im Alltag einstellen. Cichos-Terrero erklärt, dass viele ihrer Schüler feststellen, dass sie aufrechter sitzen und sich freier bewegen können. Auch das reaktive Verhalten in kritischen Alltagsmomenten, wie etwa beim Stolpern, verbessert sich erheblich. Eine zunehmende Beweglichkeit kann dazu beitragen, Stürze zu vermeiden, was gerade im Alter von großer Bedeutung ist.
Die Experten empfehlen, ein bis zwei Einheiten pro Woche einzuplanen. Das Training sollte idealerweise in einem professionell geleiteten Kurs stattfinden, sei es in einem Sportverein, einer Volkshochschule oder einem spezialisierten Pilates-Studio. Für diejenigen, die eine intensivere Betreuung bevorzugen, ist auch Einzeltraining eine Option, die jedoch mit höheren Kosten verbunden sein kann. Eine Einzelstunde kann zwischen 80 und 100 Euro kosten.
Die gelenkschonende Natur von Pilates macht dieses Training im Allgemeinen zugänglich, doch es gibt einige wenige Ausnahmen. Vor Beginn einer Pilates-Reise sollten mögliche gesundheitliche Einschränkungen mit einem Hausarzt besprochen werden. Dazu gehören fortgeschrittene Osteoporose, künstliche Hüftgelenke und Wirbelsäulenerkrankungen. Genauso wichtig ist es, die eigenen Beschwerden und Bedürfnisse vor dem Kurs dem Trainer oder der Trainerin mitzuteilen, um individuelle Anpassungen vornehmen zu können.
Pilates-Übungen für Anfänger
Eine besonders beliebte und wohltuende Übung ist die Schulterbrücke, die auch im Yoga vorkommt. So wird sie durchgeführt: Legen Sie sich auf den Rücken, mit den Füßen hüftbreit auf dem Boden und den Armen seitlich am Körper. Atmen Sie tief in den Brustkorb ein und aktivieren Sie beim Ausatmen Ihre Bauchmuskeln, während Sie den Beckenboden anheben. Rollen Sie dann die Wirbelsäule nach oben, bis ein gerader Diagonalbogen von den Knien zu den Schultern entsteht. Anschließend atmen Sie wieder ein, bevor Sie die Wirbelsäule kontrolliert wieder abrollen. Diese Übung trainiert die Muskulatur der Körpermitte und fördert die Mobilität der Wirbelsäule. Wiederholen Sie den Vorgang vier bis fünf Mal für beste Ergebnisse.
Für alle, die darüber nachdenken, Pilates auszuprobieren, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Mit einem klaren Verständnis für die Vorteile und Möglichkeiten, die diese Trainingsmethode bietet, steht einem gesünderen und aktiveren Lebensstil nichts im Wege. Mehr dazu finden Sie in einem Artikel auf www.radiobielefeld.de.
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