Ein innovatives studentisches Forschungsteam von der Universität Bielefeld hat sich auf die Entwicklung einer Gentherapie zur Behandlung von Mukoviszidose, einer häufigen genetischen Erkrankung, spezialisiert. Diese Krankheit wird durch genetische Mutationen im CFTR-Gen verursacht, das für den Transport von Chloridionen in Zellen zuständig ist. Die Studierenden sind Teil des iGEM-Wettbewerbs, der als der größte internationale Wettbewerb im Bereich der synthetischen Biologie gilt. Vom 23. bis 26. Oktober werden ihre Ergebnisse auf dem Grand Jamboree in Paris präsentiert, wo sie sich mit über 450 Teams aus aller Welt messen.
Die diesjährige Gruppe mit dem Namen „PreCyse“ arbeitet an der Verbesserung der Gentherapie, um die häufigste Mutation im CFTR-Gen zu behandeln. Diese Mutation führt zu einer Fehlfunktion des Ionenkanals, was zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen führt. Das Team setzt dabei auf „Prime Editing“, eine präzise Methode, die es ermöglicht, Genveränderungen genau durchzuführen. Dies könnte langfristig dazu beitragen, die Gesundheit von Patienten zu verbessern, indem die zugrunde liegende Ursache der Erkrankung behandelt wird.
Engagement über den Forschungslabor hinaus
Das 13-köpfige Team arbeitet nicht nur im Labor, sondern engagiert sich auch aktiv außerhalb davon. Durch Gespräche mit Betroffenen, Ärzten und Wissenschaftlern sammeln sie wertvolle praktische Insights, die in ihr Projekt einfließen. Um den Austausch zwischen den europäischen iGEM-Teams zu fördern, haben sie Veranstaltungen wie das BFH European Meetup in Bielefeld organisiert.
Die Teilnahme am iGEM-Wettbewerb bietet den Studierenden die Möglichkeit, in verschiedenen Disziplinen wie Labortechnik, Webdesign und Öffentlichkeitsarbeit zu lernen. Ihr interdisziplinärer Ansatz bringt Kompetenzen aus Bereichen wie Biologie und Medienwissenschaften zusammen, was für die Präsentation ihres Projekts von großer Bedeutung ist. Sie hoffen, dass ihre Arbeit die Entwicklung von Gentherapien vorantreibt und sicherere sowie effektivere Behandlungen ermöglicht.
Der iGEM-Wettbewerb hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2004 zu einer bedeutenden Plattform für Studierende entwickelt, die eigene Projekte im Bereich der synthetischen Biologie verwirklichen möchten. Dabei wird nicht nur die Laborarbeit bewertet, sondern auch die Auseinandersetzung mit sozialen, ökonomischen und sicherheitsrelevanten Fragestellungen, die jedes Projekt begleiten sollte.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf aktuell.uni-bielefeld.de.
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