In einem kraftvollen Aufruf für Frieden und Demokratie versammeln sich am 8. November um 19 Uhr Chöre an 40 Orten im Bistum Aachen und darüber hinaus. Von der Rotunde des Elisenbrunnens in Aachen bis hin zum Marktplatz in Willich bei Krefeld erheben die Menschen ihre Stimmen. Auch in den Nachbardiözesen und im Bistum Trier schließen sich zahlreiche Sänger diesem beeindruckenden Gesangsnachmittag an und setzen damit ein klares Zeichen.
Diese Aktion, „Klangvoll vereint für Frieden und Demokratie“, wurde von Michael Hoppe, dem Diözesankirchenmusikdirektor und Domorganisten, ins Leben gerufen. Inspiriert durch besorgniserregende Entwicklungen in Weimar, wo wöchentliche Proteste gegen Ausländer und Geflüchtete stattfinden, spürte Hoppe den dringenden Bedarf, eine klare Position der Kirchenmusik für die Demokratie einzunehmen. „Demokratie ist nicht selbstverständlich“, betont er, und besonders junge Menschen, die die Schrecken der Vergangenheit nicht erlebt haben, sollten sich dessen bewusst sein.
Ein bedeutendes Datum
Der gewählte Termin könnte nicht symbolträchtiger sein: Der 8. November steht kurz vor dem „deutschen Schicksalstag“ am 9. November, der Mahnmal für die Pogrome 1938 und den Fall der Mauer 1989 ist. Hoppe erklärt, dass der Tag bewusst gewählt wurde, um die jüdischen Gedenkveranstaltungen am 9. November nicht zu überlagern, sondern die Nähe zu diesem bedeutenden Datum zu betonen.
Obwohl die Aktion nicht in allen Bistümern Deutschlands Unterstützung fand, zeigt sich Hoppe stolz auf die Resonanz im Bistum Aachen und den angrenzenden Regionen. „Es ist wichtig, dass wir als Teil des Kulturlebens öffentlich Farbe bekennen“, sagt er. Bei dieser Aktion werden musikalische und literarische Beiträge geboten, die die Menschen zum Nachdenken anregen sollen. Die Chöre werden voraussichtlich Zehntausende erreichen und im nächsten Jahr könnte die Initiative sogar bundesweit ausgeweitet werden. Die einzelnen Veranstaltungsorte sind auf der Website des Bistums Aachen zu finden.
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