In einem eindringlichen Appell haben sich vier Organisationen im „Aachener Bündnis gegen Atomwaffen“ zusammengeschlossen, um für eine Welt ohne Atomwaffen, Rüstung und Krieg zu kämpfen. Anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens zogen die Partner, darunter IPPNW, VVN-BdA, Pax Christi und DFG-VK, Bilanz und warnten vor der enormen Bedrohung durch Atomwaffen, die insbesondere die Region Aachen betrifft. In einer Pressekonferenz betonten Volker Siller und Odette Klepper von IPPNW sowie Astrid Ensslen-Fuchs und Bernd Bremen von DFG-VK, dass sich in der Nähe von Aachen gleich drei US-Atomwaffenstützpunkte befinden, was die Region zu einem potenziellen Ziel macht.
Die erste gemeinsame Aktion des Bündnisses war der „Aachener Appell“, der von 1200 Bürgern unterstützt wurde und an Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Außenministerin Annalena Baerbock übergeben wurde. Darin wird die immense Bedrohung durch Atomwaffen thematisiert und die Bevölkerung auf die katastrophalen Folgen eines möglichen Angriffs hingewiesen: „Damit wird die gesamte Region im Ernstfall zu einer direkten Zielscheibe gegnerischer Raketen – ohne jegliche Überlebenschance für die hiesige Bevölkerung.“ Das Bündnis sieht sich in seiner Arbeit bestätigt, da es die Stadt Aachen und die Städteregion zur Unterzeichnung des „Internationalen Städteappells gegen Atomwaffen“ bewegen konnte, welches die Bundesregierung auffordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag der UNO beizutreten.
Erfolge und Herausforderungen
In den letzten fünf Jahren hat das Bündnis zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen organisiert, um den UNO-Verbotsvertrag bekannt zu machen. Jährlich wird der Geburtstag des Atomwaffenverbotsvertrags am 22. Januar gefeiert, und der 6. August erinnert an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Ein Bürgerantrag zur Benennung eines „Hiroshima-Platzes“ in der Stadt wurde ebenfalls eingebracht. Trotz dieser Erfolge sind die Bündnispartner besorgt über die aktuelle Weltlage. Der Ukraine-Krieg wird als schwerer Rückschlag angesehen, und die zunehmende Verbreitung von Atomwaffen in verschiedenen Staaten wird als „gefährliche Kiste“ bezeichnet.
„Die Klimakrise bleibt auf der Strecke“, warnt Volker Siller, während Detlef Peikert vor dem „Ruf nach einer europäischen Atombombe“ warnt, der durch die Diskussionen angestoßen wurde. Die Partner des Bündnisses sind sich einig, dass die Brisanz eines atomaren Erstschlags in der öffentlichen Diskussion nicht ausreichend thematisiert wird, um Ängste in der Bevölkerung zu vermeiden. Die Herausforderungen sind groß, doch das Bündnis bleibt entschlossen, für eine friedliche und atomwaffenfreie Zukunft zu kämpfen.