Die Volkswagen AG steht vor enormen Herausforderungen, die durch die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zusätzlich verschärft werden. Der CEO des Konzerns, Oliver Blume, hat die Situation deutlich erkannt und sieht eine unmissverständliche Notwendigkeit für Einsparungen in Höhe von zehn Milliarden Euro bis 2026. Diese Unternehmung ist alles andere als einfach und könnte nur mit drastischen Maßnahmen wie Werksschließungen und Personalabbau erreicht werden.
Die ersten sechs Monate des Jahres 2024 waren für Volkswagen alles andere als positiv. Der Gewinn des Unternehmens ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 14 Prozent gesunken und liegt nun bei 8,5 Milliarden Euro. Besonders alarmierend ist der Rückgang der Marge der Hauptmarke VW, die auf nur noch 2,3 Prozent fiel. Dies geschah während gleichzeitig schwieriger Tarifverhandlungen mit der IG Metall stattfanden. Blume selbst hat die Situation als herausfordernd beschrieben: „Ein Großteil der Arbeit liegt noch vor uns“.
Hohe Margenziele bis 2026
Unter Druck stehen insbesondere die Marken im Luxussegment, wie Porsche, Bentley und Lamborghini. Für diese Marken hat Blume hohe Margenziele ausgegeben, um die notwendigen Renditen zu erzielen. In internen Dokumenten, die laut Business Insider vorliegen, wird darauf hingewiesen, dass die globalen Herausforderungen eine Anpassung der Gewinnmargen erforderlich machen.
Die aktuellen Margenziele bis 2026 sind wie folgt aufgeteilt:
Marke | Auferlegte Marge bis 2026 |
---|---|
Volkswagen | 6,5 % |
Skoda | 10 % |
Cupra | 10 % |
Audi | 13 % |
Ducati | 14 % |
Porsche | 20 % |
Bentley | 20 % |
Lamborghini | 25 % |
Volkswagen Nutzfahrzeuge | 6 % |
Die Strategie des Konzerns konzentriert sich darauf, dass die luxuriösen Marken, die 2023 relativ hohe Geschäfte gemacht haben, den besorgniserregenden Rückgang der Hauptmarke kompensieren sollen. Während die Margen für das Kernsegment wie Cupra, Skoda und Audi niedriger sind, hofft Blume, dass die etablierten Premium-Marken als wirtschaftliches Rückgrat fungieren können.
Diese strategische Neuausrichtung stellt auch eine Reaktion auf die Anpassungen am Markt dar, die vor dem Hintergrund sich vertiefender wirtschaftlicher Unsicherheiten notwendig werden. Blume bleibt optimistisch und hält an der Überzeugung fest, dass es möglich ist, die gesetzten Margenziele zu erreichen, auch wenn die Zahlen für das erste Halbjahr eher schlecht ausfielen.
Die nächsten Jahre werden entscheidend für die Zukunft von Volkswagen sein, und Blume hat laut Geschäftsberichten mehr Arbeit in Aussicht gestellt. Die Frage bleibt, ob die hohen Margenziele tatsächlich umgesetzt werden können und ob die Luxusmarken das Unternehmen aus der Krise führen. Die Zeit wird zeigen, wie sich die Strategie auswirkt und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um die finanzielle Gesundheit des Konzerns wiederherzustellen.