Am 24. September fand auf dem Rittergut Lucklum die Abschlussveranstaltung des vielbeachteten Projekts „5G Smart Country“ statt. In den vergangenen drei Jahren hat dieses Vorhaben maßgeblich dazu beigetragen, die Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft voranzutreiben. Die Veranstaltung zeichnete sich durch informative Vorträge und spannende Demonstrationen aus, die das Potenzial von 5G-Anwendungen in ländlichen Regionen eindrucksvoll illustrierten.
Sven Volkers vom Landkreis Wolfenbüttel, Landrat Gerhard Radeck aus Helmstedt und die Projektleiterin Dr. Tanja Böhm begrüßten die Anwesenden und hoben die Relevanz des Projekts hervor. Volkers betonte: „Mit dem Motto „5G an jeder Milchkanne“ haben wir von Anfang an deutlich gemacht, dass Digitalisierung nicht nur in Ballungszentren, sondern auch im ländlichen Raum unverzichtbar ist.“ Dies verdeutlicht, dass die digitale Transformation auch die weniger dicht besiedelten Gebiete erreichen sollte.
Digitale Transformation im ländlichen Raum
Im Herzen des Projekts steht die Entwicklung von 5G-Anwendungen, die unter realen Bedingungen getestet wurden. Die Initiatoren, die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt, hatten die Vision, das ländliche Leben durch technologische Innovationen zu revolutionieren. Die Fähigkeit, große Datenmengen schnell zu übertragen, wurde als entscheidender Faktor identifiziert, um den Herausforderungen in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft zu begegnen.
Mit dem Reallabor „5G Smart Country“ konnten praktische Anwendungsfälle entwickelt werden, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch nachhaltiges Wirtschaften unterstützen. Diese digitalen Innovationen sind von großer Bedeutung, insbesondere im Kontext des Klimawandels, da sie helfen, Ressourcen zu schonen und besser auf Umwelteinflüsse zu reagieren.
Ein zentrales Element der Veranstaltung war das Projekt „Smart Forestry“, das sich mit der Integration von 5G-Technologie in die Forstwirtschaft beschäftigte. Hierzu wurden verschiedene Anwendungsfälle wie die smarte Holzernte und die Erfassung von Vitalitätsdaten im Wald vorgestellt. Die Demonstrationen verdeutlichten, wie 5G auch in schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt werden kann, was eine kontinuierliche Überwachung der Waldzustände ermöglicht.
- Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
- Landwirtschaftskammer Niedersachsen
- Johann Heinrich von Thünen-Institut
- WAHLERS Forsttechnik GmbH & Co. KG
- Stiftung Zukunft Wald
- Niedersächsische Landesforsten
- Rittergut Lucklum
Vernetzte Technologien – Eine Zukunftsperspektive
Auch im Bereich „Smart Farming“ zeigten sich vielversprechende Ansätze. Hierbei wurde die Bedeutung der vernetzten Feldrobotik unterstrichen, die Landwirten erlaubt, präzise Entscheidungen basierend auf vielfältigen Daten zu treffen. Hochautomatisierte Maschinen, die über 5G vernetzt sind, wurden live vorgeführt und zeigten, wie Unkraut effizient entfernt und gesät werden kann. Dabei kamen auch Drohnen zum Einsatz, etwa zur Kartierung des Ackerlands oder zur Optimierung des Wildtiermonitorings.
Die Partner dieses Teilprojekts umfassten eine Vielzahl namhafter Institutionen, die zusammenarbeiten, um die Digitalisierung der Landwirtschaft voranzutreiben:
- Landwirtschaftskammer Niedersachsen
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Technische Universität Braunschweig
- Julius Kühn-Institut
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
- Strube D&S GmbH
- Rauch Landmaschinenfabrik GmbH
- Domäne Schickelsheim
Die Veranstaltung bot somit nicht nur einen Rückblick auf das Erreichte, sondern auch einen Ausblick auf die digitalen Möglichkeiten, die den ländlichen Raum in den kommenden Jahren prägen können. Unter dem Schirm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wird das Projekt weiterhin unterstützt, mit einem Budget von rund vier Millionen Euro bis Dezember 2024. Dies untermauert die Bedeutung der Initiative im Kontext der weiteren Digitalisierung ländlicher Regionen, die im Zuge des 5G-Innovationsprogramms vorangetrieben wird.
Ein zentraler Punkt der Veranstalter war dabei, dass die nächste Phase des Projekts den Ausbau der Technologien und deren praktische Anwendung in den Fokus rückt. Die Digitalisierung ist nicht mehr Zukunftsmusik; sie ist ein dringendes Bedürfnis in der Land- und Forstwirtschaft. Dennoch bleibt abzuwarten, wie diese neuen Technologien konkret im Alltag der Landwirte und Forstwirte integriert werden können. Mehr Informationen zum 5G-Projekt finden Sie hier.