Wilhelmshaven

Greetsiel: Anwohner klagen über übertriebenen Touristenansturm

Die Küstengemeinde Krummhörn in Niedersachsen schlägt Alarm: In einer überraschenden Umfrage fühlen sich 84,7 Prozent der Greetsieler Anwohner von den Touristen gestört und fordern Maßnahmen gegen den übermäßigen Besucherstrom – ist dies das Ende des Tourismusidylls an der Nordsee?

Die Küstengemeinde Krummhörn in Niedersachsen hat es in jüngster Zeit mit einer wachsenden Unzufriedenheit ihrer Anwohner gegenüber den Touristen zu tun. Insbesondere in der beliebten Ortschaft Greetsiel, bekannt für seine Fischerboote und malerische Küstenlandschaft, fühlen sich viele Einwohner von den großen Besuchermengen gestört.

Eine Online-Umfrage, die zur Masterarbeit einer Studentin der Jade Hochschule Wilhelmshaven durchgeführt wurde, hat die Stimmung der Bewohner eingefangen. Befragt wurden 798 Menschen aus 19 verschiedenen Ortschaften der Gemeinde, wobei die meisten dieser Umfrage-Teilnehmer ihren Hauptwohnsitz in Krummhörn haben und über die Hälfte Frauen waren.

Wahrnehmung des Tourismus

Laut den Ergebnissen der Umfrage leben 91 % der Befragten gerne in Greetsiel. Über die Hälfte der Teilnehmer wohnen bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in dieser idyllischen Region. Dennoch sind die Ansichten über den Tourismus gemischt. Rund 74 % der Befragten in Greetsiel gaben an, die Zahl der Touristen sei zu hoch. Das verstärkt sich in der Wahrnehmung, dass 59 % der gesamten Befragten die Gegenwart von Touristen als störend empfinden, während nur 41 % jeden Tourist willkommen heißen.

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Besonders intensiv wird der Einfluss von Tagestouristen als unangenehm wahrgenommen, wobei 19,4 % der Teilnehmer diese als die störendste Gruppe identifizieren. Auch Wohnmobiltouristen (19,1 %) und Bustouristen (15,1 %) tragen zur Unruhe bei, die vor allem in den Sommermonaten Juni, Juli und August, wenn der Touristenstrom am stärksten ist, festgestellt wird.

Positive Aspekte des Tourismus

Die Umfrage zeigt jedoch auch Lichtblicke im Kontext des Umsatzes, den Touristen generieren. Die Bewohner erkennen die wirtschaftlichen Vorteile, wie das Schaffen von Arbeitsplätzen und die Belebung der Regionalwirtschaft. Dennoch gibt es Bedenken, dass die Hauptprofiteure des Tourismus die Gastronomen und Hoteliers sind, während die Kosten für Mieten und Immobilien steigen. Solche Entwicklungen verteuern das Leben für die Einheimischen.

Um die negativen Auswirkungen des Tourismus zu verringern, schlägt die Umfrage vor, Maßnahmen wie die Einführung einer Tourismussteuer oder einer erhöhten Zweitwohnsitzsteuer in Betracht zu ziehen. Ein besserer öffentlicher Nahverkehr und Rabatte für Einheimische könnten helfen, das Verhältnis zwischen Anwohnern und Besuchern zu verbessern. Die Ansichten zur Zukunft des Tourismus in der Region sind somit stark gemischt, und die Bürger von Krummhörn wünschen sich Veränderungen, um den ständig wachsenden Druck durch Touristen besser bewältigen zu können.

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Die Debatte um den Tourismus in Greetsiel und Krummhörn zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Anwohner nicht aus den Augen zu verlieren, während gleichzeitig die Tourismusbranche einen festen Platz in der Region einnimmt. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Zufriedenheit und Lebensqualität der Einwohner langfristig zu sichern, gerade in einer Region, die so stark vom natürlichen Charme der Nordsee geprägt ist.

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