Wesermarsch

Trauerfeiern im Wandel: Immer mehr Menschen wählen freie Redner!

In der Wesermarsch vollzieht sich ein bemerkenswerter Wandel in der Art und Weise, wie Trauerfeiern gestaltet werden. Immer weniger Menschen fühlen sich der Kirche verbunden, was eine direkte Auswirkung auf Rituale wie die Trauerfeier hat. Laut dem Zensus von 2023 sind mittlerweile weniger als die Hälfte der Deutschen Mitglieder einer Kirche. Dieser Trend spiegelt sich in der Praxis wider, wie Bestatter Kai Oetken erklärt, der ein Beerdigungsinstitut in Ganderkesee und Lemwerder leitet.

Oetken hebt hervor, dass die traditionellen christlichen Zeremonien zunehmend an Bedeutung verlieren, während freie Trauerredner immer gefragter werden. „Es gibt immer mehr gut ausgebildete Redner, die das ganz toll machen“, sagt er. Diese Redner sind darauf spezialisiert, die Persönlichkeit des Verstorbenen durch lebendige Geschichten und Erinnerungen herauszustellen, anstatt nur Fakten über dessen Leben darzulegen. „Die Angehörigen liefern die Informationen, und der Trauerredner bastelt daraus eine Geschichte, mit der sich die Anwesenden identifizieren können“, ergänzt Oetken.

Persönlichkeit und Individualität im Mittelpunkt

Der persönliche Anteil an den Trauerfeiern stehe bei dieser neuen Form von Zeremonien deutlich höher als bei den klassischen Kirchenfeiern. Besonders interessant ist, dass auch gläubige Christen vermehrt auf die Dienste von Trauerrednern zurückgreifen, was die Verschiebung dieser Tradition unterstreicht.

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Weiterhin äußert Oetken, dass bei der Gestaltung der Trauerfeiern die persönlichen Vorlieben des Verstorbenen und der Angehörigen eine zentrale Rolle spielen. Die Auswahl an Blumen und die Lieblingsmusik des Verstorbenen haben einen großen Stellenwert, während es auch bei kirchlichen Trauerfeiern zunehmend üblich ist, weltliche Lieder einzubinden. Sargbeigaben, die von liebevollen Erinnerungen erzählen, bleiben ebenfalls populär und können von selbstgemalten Bildern bis hin zu persönlichen Gegenständen wie Zigarettenschachteln reichen.

Ein neuer Trend ist das Streamen von Trauerfeiern, um auch Angehörigen, die nicht anwesend sein können, die Teilnahme zu ermöglichen. Oetken verdeutlicht, dass es darum geht, auch denjenigen, die außerhalb Deutschlands leben, wie der Enkeltochter in Australien, einen Zugang zur Trauerfeier zu bieten. Dabei ist es wichtig, dass die Gesichter der Gäste nicht erkennbar sind und dass der Trauerredner oder Pastor dem zustimmt.

Das Beerdigungsinstitut von Johann Oetken hat zudem ein Gedenkportal eingerichtet, auf dem Familienangehörige und Freunde Gedenkworte und Erinnerungsfotos des Verstorbenen hochladen können. Diese Plattform bietet eine zusätzliche Möglichkeit, um einander in dieser schweren Zeit zu unterstützen und die Erinnerungen an den Verstorbenen zu teilen.

Der Fokus auf Individualität und persönliche Gestaltung drückt den Wandel in der Gesellschaft aus und zeigt, wie Trauerfeiern zunehmend emotionaler und persönlicher gestaltet werden. Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, die Trauerfeier zu einem besonderen letzten Abschied zu machen, der dem Leben des Verstorbenen gerecht wird

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Für weitere Informationen zu diesem Thema und den aktuellen Entwicklungen in der Wesermarsch sehen Sie die Berichterstattung auf www.nwzonline.de.

Quelle/Referenz
nwzonline.de

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