Wesermarsch

Gemeinsame Sache: Wesermarsch-Busunternehmen kämpfen gegen Fachkräftemangel!

In der Wesermarsch haben vier rivalisierende Busunternehmen gemeinsam über eine innovative Social-Media-Kampagne erfolgreich gegen den Fachkräftemangel angekämpft und mehr Bewerbungen erhalten als in den letzten drei Jahren – ein einzigartiger Schritt in einer Branche, die dringend neue Fahrerinnen und Fahrer benötigt!

In der Wesermarsch haben verschiedene Busunternehmen eine innovative Lösung gegen den anhaltenden Fachkräftemangel gefunden. Durch die Nutzung sozialer Medien wie Facebook und Instagram haben sie eine gemeinsame Kampagne ins Leben gerufen, die besonders effektiv war und zahlreiche Bewerbungen zur Folge hatte. Dabei handelt es sich um eine beeindruckende Zusammenarbeit, die so in der Branche nicht häufig zu beobachten ist.

Um den Herausforderungen in der Mitarbeitergewinnung zu begegnen, haben sich vier der fünf Verkehrsbetriebe des Landkreises zusammenschlossen, um mit Unterstützung der Verwaltung gezielt neue Fahrer zu rekrutieren. „Nichts vereint mehr als ein gemeinsamer Feind“, erklärte Ulf Pavel, ein Vertreter des Unternehmens Gerdes Reisen, und verwies damit auf den Fachkräftemangel, der den gesamten öfffentlichen Nahverkehr betrifft. Diese Kampagne war somit auch notwendig, um die zukünftige Mobilitätsstruktur der Region zu sichern.

Steigende Bewerberzahlen

Die gemeinsamen Anstrengungen zeigen bereits konkrete Ergebnisse: Nach der Kampagne verzeichnete das Unternehmen Gerdes Reisen den größten Ansturm an Bewerbungen seit Jahren. Neu gemeldete Kontakte, die potenzielle Fahrer darstellen, beliefen sich auf 45 – eine Zahl, die die Summe der letzten drei Jahre übertrifft. Zudem stammen alle neuen Bewerber aus anderen Regionen, was darauf hinweist, dass die Kampagne über die örtlichen Grenzen hinaus Wirkung entfaltet hat.

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Besonders bemerkenswert an dieser Aktion ist der Verzicht auf bürokratische Hürden bei der Bewerbung. Die Unternehmen entschieden sich, auf traditionelle Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben und Lebensläufe zu verzichten. Dies führte dazu, dass sich viele Menschen, die vielleicht sonst nicht zugegriffen hätten, nun um einen Job bewerben konnten. Die Kampagne richtet sich an verschiedene Zielgruppen: Von denjenigen, die bereits im Besitz eines Busführerscheins sind, bis hin zu Interessierten ohne jegliche Vorkenntnisse. Letztere haben ebenfalls die Möglichkeit, eingestellt zu werden, da die Ausbildungskosten vom Unternehmen übernommen werden.

Öffentliche Unterstützung und Kostenverteilung

Die finanziellen Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle bei der Rekrutierung. Die Ausbildungskosten belaufen sich auf etwa 20.000 Euro, die anteilig von der Agentur für Arbeit und den Unternehmen getragen werden. Sollte ein Bewerber aus der Arbeitslosigkeit kommen, übernimmt die Agentur sogar die vollen Kosten. Dieses Modell fördert nicht nur neue Stellenangebote, sondern bietet auch weniger erfahrenen Arbeitnehmern eine Chance auf einen Einstieg in den Beruf.

Die Kooperation zwischen den Verkehrsbetrieben zeigt sich auch in der Anzahl der Bewerbungen: Insgesamt 168 Bewerbungen gingen ein, und 32 Vorstellungsgespräche wurden geführt. Die ersten positiven Ergebnisse zeigen sich bereits: Die erste Busfahrerin wurde schon eingestellt, während zwei weitere Verträge in der Pipeline sind und neun weitere Zusagen vorliegen.

Der Landkreis, vertreten durch Landrat Stephan Siefken, lobte diesen ungewöhnlichen Zusammenschluss der Wettbewerber als „außergewöhnlich“ und betonte die Notwendigkeit eines Umdenkens. „Die traditionellen Wege zur Rekrutierung ziehen nicht mehr“, so Siefken. Ein nachhaltiges und optimiertes Angebot im öffentlichen Nahverkehr steht somit auf dem Spiel, wenn keine Änderungen vorgenommen werden.

Diese Zusammenarbeit ist nicht nur ein positives Beispiel für die Verkehrsbetriebe in der Wesermarsch, sondern könnte auch als Modell für andere Regionen dienen, die ähnliche Herausforderungen im Bereich der Fachkräftesicherung haben. Solche Initiativen tragen dazu bei, den öffentlichen Nahverkehr auf eine zukunftssichere Basis zu stellen.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.nwzonline.de.


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