Der Bau eines neuen Wohngebiets im Ortsteil Altenesch hat kürzlich für Aufsehen gesorgt. Kai Buldtmann, Geschäftsführer der Silta Asset GmbH, präsentierte vor den Mitgliedern des Bau- und Straßenausschusses die Herausforderungen des Projekts. Die Entwicklung erfolgt auf einem Grundstück im Neubaugebiet „Am hohen Groden“, das sich als problematisch erwies, da es an einem schwachen Untergrund leidet.
Mit einem Geständnis begann Buldtmann seine Ausführungen: „Als wir das Grundstück erworben haben, haben wir nicht gewusst, worauf wir uns einlassen.“ Die schlechten Bodenverhältnisse erforderten alternative Bauweisen, und Buldtmann stellte das Verfahren des Flüssigbodens vor, das sich als praxisgerechte Lösung herausstellte. Der Flüssigboden erlaubt es, bestehende Bodenarten temporär fließfähig zu machen, indem man lokalen Boden mit Beton mischt. So kann der Boden Lasten wie eine Matratze tragen, was das Risiko eines Versackens einzelner belasteter Stellen minimiert.
Barrierefreies Wohnen im Fokus
Ursprünglich war geplant, das Wohngebiet mit familienfreundlichen Häusern zu gestalten. Doch die Gesellschaft hat ihre Vision geändert. Buldtmann äußerte, dass man, abhängig von Fördermitteln, eine Entwicklung in Richtung barrierefreies Wohnen erwägt. Dies trifft auf einen bestehenden Bedarf im Landkreis: „Im Landkreis gibt es Bedarf für barrierefreies Wohnen“, so Buldtmann. Der Plan sieht die Errichtung von 34 Doppelhaushälften mit jeweils circa 96 Quadratmetern Wohnfläche vor, die zudem als hochenergieeffizient klassifiziert sind.
Einigtigt sei, dass ein Wohnberechtigungsschein zur Anmietung dieser neuen Einheiten nicht erforderlich sein wird. Buldtmann betonte, dass die Zielgruppe vornehmlich Menschen ab 60 Jahren sind und dass auch ein Pflegedienst integriert werden könnte. Die endgültige Entscheidung hängt jedoch von einer positiven Rückmeldung der N-Bank ab, die bis Ende Oktober erwartet wird. Sollte es nicht zu einer Förderung kommen, würden die Grundstücke an privat Interessierte verkauft werden.
Regenrückhaltebecken und Oberflächenentwässerung
Ein weiterer Punkt der Diskussion betraf die Oberflächenentwässerung des neu geplanten Wohngebiets. Mit 5000 Quadratmetern versiegelter Fläche wird ein neu angelegtes Regenrückhaltebecken errichtet, das in der Lage ist, etwa 1,7 Millionen Liter Wasser zu stauen. „Das sollte den ein oder anderen Starkregen auffangen können“, kommentierte Buldtmann. Das Wasser wird kontrolliert in die umliegenden Gräben weitergeleitet, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Die Schaffung barrierefreier Wohnungen findet große Zustimmung, jedoch wurde auch die Erreichbarkeit des Zentrums für Senioren in Frage gestellt. Ratsherr Werner Ammermann äußerte Bedenken, ob Altenesch der geeignete Standort sei, da die Entfernung zu wesentlichen Einrichtungen wie Geschäften und Arztpraxen für ältere Menschen unpraktisch sein könnte.
Die Entscheidung über das Wohnprojekt wird in den kommenden Wochen mit Spannung erwartet, nicht zuletzt wegen der notwendigen Fördermittel, die eine Realisierung der Pläne entscheidend beeinflussen könnten. Ein Erfolg des Projekts könnte dem Landkreis nicht nur neue Wohnungen, sondern auch eine attraktive Wohnmöglichkeit für eine oft benachteiligte Altersgruppe bieten, was die Relevanz dieser Entwicklung unterstreicht.
Für weitere Informationen zum Bauvorhaben können die Leser einen detaillierten Bericht auf www.weser-kurier.de nachlesen.