In einem explosiven Prozess, der heute vor der Jugendkammer des Landgerichts Verden begann, stehen vier Männer im Visier der Justiz, die in 2021 in Ritterhude und der Umgebung ein lukratives Marihuana-Geschäft betrieben haben sollen. Die Angeklagten, im Alter zwischen 22 und 29 Jahren, sehen sich schweren Vorwürfen gegenüber, darunter bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Unter den Verdächtigen ragt ein 28-jähriger Bremer hervor, der als „Kopf der Gruppe“ agiert haben soll. Seine Mithäftlinge müssen sich ebenfalls wegen Unterstützung bei den kriminellen Machenschaften verantworten.
Der Zeitraum der mutmaßlichen Aktivitäten erstreckt sich von Januar 2021 bis Oktober 2021. In dieser Zeit planten die Angeklagten ihre Drogenverkäufe: Der 28-Jährige übernahm die Roll eines „Chefs“, der für die Beschaffung und den Verkauf größerer Mengen Marihuana zuständig war. Ein 25-jähriger Komplize kümmerte sich um den Transport und die Kommunikation mit den Käufern. Ein dritter Angeklagter, der 22-Jährige, war für die Übergabe der Drogen bei vereinbarten Treffpunkten verantwortlich. Diese klare Aufgabenteilung weist auf eine durchdachte Struktur hin, die die Polizei schließlich zerschlagen konnte.
Durchdachte Logistik
Die Logistik des Kartells offenbarte sich als professionell organisiert. Der älteste Angeklagte, ein 29-Jähriger, stellte Platz für die Lagerung des Marihuanas zur Verfügung und bewahrte angeblich bis zu acht Kilogramm der Drogen in seiner Wohnung auf. Für seine „hilfreiche“ Tätigkeit erhielt er eine Vergütung von 75 Euro pro Woche. Ominös wird auch der 22-Jährige erwähnt, der Marihuana und geringe Mengen Amphetamin in einem Kellerraum eines Mehrparteienhauses lagerte. Mit ihm fand die Polizei auch eine Schreckschusspistole und Munition.
Zum Auftakt der Verhandlung wagten die Richter, die Staatsanwaltschaft sowie die Verteidiger einen ersten Dialog, um eine mögliche Einigung zu prüfen, jedoch ohne nennenswerte Ergebnisse. Zeugenvernehmungen sind in der kommenden Zeit geplant, insgesamt sind 14 Zeugen geladen, und es sind bereits fünf Fortsetzungstermine bis Ende November angesetzt. Dieser Prozess wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer der größten Drogenfälle des Jahres in der Region sein!