Verden

Chaos am Sachsenhain: Elterntaxis blockieren Grundschule – Suche nach Lösungen!

Chaos an der Grundschule Sachsenhain: Die Ortsbürgermeisterin Gabriele Patzer-Janßen kämpft gegen das Elterntaxi-Chaos und startet am 21. Oktober einen Fußverkehrs-Check, um Schulwege sicherer zu machen und die Kinder zum Zu Fuß gehen zu motivieren!

Die Verkehrssituation vor der Grundschule am Sachsenhain in Verden sorgt seit Jahren für Unmut. Vor allem zu den Stoßzeiten, früh morgens und zur Mittagszeit, rollt eine Flut von Elterntaxis an, was zu chaotischen Verhältnissen und einer hohen Lärmentwicklung führt. Die Ortsbürgermeisterin Gabriele Patzer-Janßen hat erkannt, wie ernst die Lage ist. Um dem Problem entgegenzuwirken, plant sie einen Fußverkehrs-Check und möchte so eine Verbesserung der Situation erzielen.

„Hier muss etwas passieren, denn es wird nicht besser, sondern eher schlimmer“, berichtete Patzer-Janßen. Die enge Wohngegend rund um die Schule leidet unter den erhöhten Autoverkehren. Anwohner sind genervt und versuchen manchmal sogar, eigenmächtig Fahrbahnen zu sperren. Die Schulen sind mit Lehrern und Personal überlastet, und die Lösung des Problems rückt immer weiter in die Ferne.

Ein Fußverkehrs-Check als Lösung?

Um den Schulweg für die Kinder sicherer zu gestalten, soll der Fußverkehrs-Check eine wichtige Rolle spielen. Patzer-Janßen möchte, dass Eltern und Kinder zusammen auf den Schulweg gebracht werden, um mögliche Ängste abzubauen. „Kommunikation statt Konfrontation“, betont sie und hofft, dass durch diesen Dialog mehr Eltern bereit sind, ihre Kinder zu Fuß zur Schule zu schicken.

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Die Anwohner und Eltern sind sich jedoch bewusst, dass das Problem komplex ist. Die Parkplatzsituation an der Schule ist angespannt, viele Eltern bevorzugen es, ihre Kinder direkt bis zur Tür zu fahren. Das zeigt sich auch während der Schulanfangstage, an denen mehr Autos als jemals zuvor kamen. „Das erste Schultagsszenario war besorgniserregend“, sagt Patzer-Janßen.

Zudem plagen die Gemeinde weitere Schwierigkeiten. Die Polizei hat Anfragen zur Senkung der Geschwindigkeit auf der nahegelegenen Hamburger Straße abgelehnt, obwohl erhöhtes Tempo zusätzlich zur Gefahr auf dem Schulweg führt. Auch die Ampelanlage, die Fußgängern den sicheren Überqueren der Straße ermöglichen sollte, ist oft Gegenstand von Verstößen: Patzer-Janßen berichtete von bis zu 30 Rotlichtverstößen pro Stunde. Vorschläge zum Umbau der Ampelanlage scheiterten bislang an finanziellen Bedenken.

Die Stadtverwaltung zeigt sich an einer Lösung interessiert und hat verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation realisiert, wie Geschwindigkeitsbeschränkungen und Piktogramme für mehr Sicherheit. Trotzdem sind viele Eltern nicht überzeugt und benutzen weiterhin das Auto. Das erklärt das Versagen der bisherigen Versuche, die Verkehrssituation nachhaltig zu entspannen.

In einer letzten Initiative will der Ortsrat nun die Substanz der Verkehrssituation evaluieren. Über die Fußverkehrs-Check-Initiative, die am 21. Oktober stattfinden soll, lädt Patzer-Janßen die Bevölkerung ein, daran teilzunehmen und Ideen einzubringen. Die Unterstützung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft wird dieser Aktion zusätzlichen Schub verleihen, denn Verden ist eine der ersten Kommunen, die auf diese Hilfe zurückgreifen kann.

„Wir setzen auf einen neuen Blickwinkel und die Moderation von außen, um das Chaos zu lösen“, erklärt Patzer-Janßen optimistisch. Sollte sich durch diesen Check keine Lösung finden, würde die Stadt das „Wiener Modell“ in Betracht ziehen, was bedeutet, dass die Straßen morgens vor der Schule temporär gesperrt würden – eine radikale, aber vielleicht notwendige Lösung, um die Situation zu entschärfen.

Weitere Informationen erscheinen am Tag des Fußverkehrs-Checks, der am Montag, 21. Oktober, um 8.20 Uhr stattfinden wird. Die Veranstaltung bietet allen Interessierten die Möglichkeit, aktiv an der Verbesserung der Schulwegsituation mitzuwirken und gemeinsam mit anderen Eltern Ideen auszutauschen.

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