Im niedersächsischen Stade gibt es auf dem Energiehafen turbulente Entwicklungen: Umweltminister Christian Meyer von den Grünen meldete sich zu Wort und forderte ein Ende des LNG-Imports in der Region. Der Hafen, der für den Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) konzipiert wurde, hat bis jetzt keinen einzigen Kubikmeter Gas ins Netz eingespeist. Trotz vielversprechender Ankündigungen der Deutsche Energy Terminal (DET) verzögert sich die Inbetriebnahme des schwimmenden Terminals, und die Pläne scheinen nun zu scheitern, wie kreiszeitung-wochenblatt.de berichtete.
Meyer wies darauf hin, dass die bestehenden Kapazitäten für den LNG-Import ausreichend seien und sprach sich vehement gegen weitere Erhöhungen aus. Auch die DET kündigte an, ab dem ersten Quartal 2025 keinen weiteren LNG-Zufluss aus dem Terminal in Wilhelmshaven zu erwarten, was auf eine dreimonatige Vermarktungspause hindeutet. Die Gründe für diese Entwicklung sind unklar, könnten aber mit zu hohen Gebühren oder einem bereits hohen Füllstand der Gasspeicher zusammenhängen. Die Behörden sind in dieser Angelegenheit bisher jedoch still geblieben. Meyer bezeichnete die Pause als positiv für Umwelt und Klima mit Blick auf den Umstieg auf erneuerbare Energien.
Komplexe Abläufe am Terminal
Doch wie funktioniert der Import von LNG eigentlich? Das Anlegen eines LNG-Tankers am Terminal erfolgt an speziellen Anlegestellen, Jetties genannt. Diese haben die Kapazität, große Tanker mit bis zu 267.000 m³ LNG zu entladen, was rund 20 Stunden dauern kann, während kleinere Schiffe schneller abgefertigt werden. Das verflüssigte Erdgas wird anschließend regasifiziert und in das überregionale Erdgasnetz eingespeist, wodurch das LNG auch in anderen Bereichen wie dem Transport genutzt werden kann, wie germanlng.com beschreibt. Aufgrund der angehaltenen Vermarktung wird dies jedoch vorerst in Stade nicht geschehen.