In der Stadt Bückeburg wird zurzeit eine Diskussion über die Integration von Flüchtlingen durch gemeinnützige Arbeit geführt. Die Ratsgruppe FW/BfBplus hat den Bürgermeister Axel Wohlgemuth (CDU) aufgefordert, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Flüchtlinge in Kooperation mit dem Landkreis Schaumburg in der Stadt für gemeinnützige Arbeiten eingesetzt werden können. Hintergrund dieser Initiative sind unter anderem die von Bürgern geäußerten Beschwerden über die mangelhafte Pflege der öffentlichen Grünflächen und die bestätigten personellen Engpässe im städtischen Bauhof.
Küste am Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG wird vorgesehen, dass Flüchtlinge für Aufgaben eingesetzt werden, die dem Allgemeinwohl dienen. Dies eröffnet neue Perspektiven für die betroffenen Personen und hilft zugleich der Gemeinde, ihre Herausforderungen zu meistern.
Position der SPD
Die Chefin der SPD-Ratsfraktion, Sandra Schauer-Bolte, unterstützt den Vorschlag von FW/BfBplus und verweist auf positive Beispiele aus anderen Regionen, wie etwa den Landkreis Greiz in Thüringen. Dort wurden Flüchtlinge erfolgreich für gemeinnützige Arbeiten verpflichtet, was auch zu einer positiven Integration geführt hat. Nach nur zwei Wochen hatten die Flüchtlinge bereits eine Beziehung zu den einheimischen Mitarbeitern aufgebaut, berichtet der Landrat Dr. Ulli Schäfer.
„Wir haben festgestellt, dass diese Programme nicht nur den Gemeinden helfen, sondern auch den Flüchtlingen soziale Kontakte und ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln“, so Schäfer. In Greiz sind die Flüchtlinge in verschiedenen Bereichen aktiv, von der Pflege öffentlicher Grünflächen bis hin zu Reinigungsarbeiten im Kreiskrankenhaus. Die Maßnahme wird als wichtiger Bestandteil der Integration angesehen.
Erfahrungen aus anderen Regionen
In Traunstein, Bayern, wird bereits seit 2015 Asylbewerbern die Durchführung gemeinnütziger Arbeit nahegelegt. Über 80 Flüchtlinge sind aktuell in solchen Projekten aktiv, einige haben sich sogar freiwillig gemeldet. Der Landrat Siegfried Walch kündigte an, die Bemühungen zur Organisation gemeinnütziger Arbeit auszuweiten. >Jeder, der in einer Unterkunft lebt und arbeitsfähig ist, sollte sich verpflichten“, sagte er.
Im Main-Kinzig-Kreis in Hessen berichten die Behörden, dass Flüchtlinge aus Eigenmotivation nach Möglichkeiten suchen, sich zu engagieren. Die Vize-Landrätin Susanne Simmler erläutert, dass sich viele Geflüchtete durch die gemeinnützige Tätigkeit deutlich besser in die Gemeinschaft integrieren können. Diese positive Entwicklung spricht sich zudem unter den Flüchtlingen herum.
Die positiven Auswirkungen auf die Gemeinschaft zeigen sich auch in Ellwangen, wo der Integrationsbeauftragte Jürgen Schäfer von einer großen Nachfrage nach gemeinnütziger Arbeit unter Asylbewerbern berichtete. Viele der Flüchtlinge empfinden es als eine Bereicherung, aktiv zur Gemeinschaft beitragen zu können und die Einsamkeit der Unterkünfte hinter sich zu lassen.
Zurück in Bückeburg fordert Schauer-Bolte, dass die Stadt in Abstimmung mit dem Landkreis gemeinsame Projekte ins Leben ruft, um die Integration voranzutreiben. Diese Initiative wird als gesellschaftliche Verantwortung betrachtet, die auch von der Stadt wahrgenommen werden muss.
Die Bereitschaft des Landkreises, ein gemeinsames Projekt zu unterstützen, wurde bereits signalisiert. Kreis-Pressesprecher Klaus Heimann erklärte, dass man offen für Vorschläge der Stadt sei und diese Initiative ausdrücklich befürworten würde. Solche Maßnahmen könnten nicht nur die Integration von Flüchtlingen verbessern, sondern auch die Lebensqualität für alle Bürger steigern.