Bad Nenndorf. Die Lage bei der Knoche Maschinenbau GmbH ist ernst. Das Unternehmen, das sich auf Landmaschinentechnik für die Bodenbearbeitung spezialisiert hat, hat Insolvenzantrag gestellt. Dies wurde vom Amtsgericht Bückeburg Ende September genehmigt. Vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Torsten Gutmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, die sowohl in Ulm als auch in Hannover tätig ist. Das Unternehmen beschäftigt über 40 Mitarbeiter im Umkreis von Bad Nenndorf.
Der Grund für dieses drastische Vorgehen sind erhebliche Liquiditätsprobleme. Ein Sprecher der Pluta Rechtsanwalts GmbH teilte mit, dass die aktuelle Krise in der Landmaschinenbranche verantwortlich sei. Besonders der Absatz hat im Jahr 2024 stark nachgelassen, während die Händler mit vollen Lagern kämpfen. Zudem hat eine ungünstige Förderpolitik das Vertrauen der Landwirtschaft in neue Investitionen beeinträchtigt. Auch die jahreszeitlich bedingte Schwäche im Herbst und Winter trägt zur prekären Situation bei.
Betriebsfortführung sichergestellt
Die guten Nachrichten sind jedoch, dass der Betrieb vorläufig weiterläuft. Der Insolvenzverwalter und sein Team, inklusive Diplom-Ökonom Jürgen Schendel und Rechtsanwalt Sören Werhahn, kümmern sich nun um die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes. Dadurch sind die Gehälter der Mitarbeiter für die nächsten drei Monate gesichert und werden wie gewohnt ausgezahlt.
Torsten Gutmann betonte in einer ersten Stellungnahme die Zusammenarbeit mit der Unternehmensführung, um die Gespräche mit Händlern, Lieferanten und anderen wichtigen Partnern zu intensivieren. Hierbei wird die finanzielle Lage umfassend unter die Lupe genommen. Dank eines guten Produktangebots sieht Gutmann Grund zur Hoffnung: „Die ersten Gespräche verliefen bereits positiv.“ Das Ziel bleibt, eine tragfähige Lösung für den Traditionsbetrieb zu finden.
Geschäftsführender Gesellschafter Jörg Knoche äußerte sich optimistisch und erklärte, dass die Mitarbeiter über die Entwicklungen informiert wurden. Ihm ist bewusst, dass die Situation herausfordernd ist, doch hat er auch das Vertrauen in seine Belegschaft: „Wir werden gemeinsam daran arbeiten, um unser Unternehmen zu erhalten. Angesichts der ersten Gespräche bin ich zuversichtlich, dass eine Sanierung gelingen wird.“
Knoche Maschinenbau ist in Europa und weiteren Teilen der Welt aktiv, mit Deutschland als größtem Absatzmarkt. Auch in Österreich und der Schweiz sowie in Osteuropa und Japan werden die Geräte rege eingesetzt. Das Sortiment umfasst unter anderem Scheibeneggen und Grubber zur Bearbeitung von Getreidestoppeln, Tiefenlockerer sowie verschiedene Maschinen für die Saat- und Pflegephase.
Die kommende Zeit wird entscheidend sein, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Das Unternehmen will alle Hebel in Bewegung setzen, um seinen Platz im Markt zu sichern und gleichzeitig den Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten. Für weitere Informationen über die aktuellen Geschehnisse bei Knoche Maschinenbau ist ein detaillierter Bericht auf www.sn-online.de verfügbar.