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Vom Arbeitskampf zur globalen Produktion: Jetzt erobert Hoesch China!

Dortmunds einstiger Spundwand-Marktführer meldet sich zurück – jetzt kommen die Stahlprofile "made in China" und sorgen für Kontroversen, während der Klimawandel den Hochwasserschutz zwingend erforderlich macht!

Im Ruhrgebiet gibt es zurzeit große Diskussionen um die Zukunft der Spundwandproduktion. Klaus Röhr, ein ehemaliger Mitarbeiter, denkt noch heute oft an den dramatischen Arbeitskampf von 2015 zurück, der letztendlich zur Schließung des renommierten Dortmunder Werks führte. „Ich bin heute noch nicht darüber hinweg“, so Röhr, als er die aktuellen Bilder von neue Spundwänden in Duisburg sieht, die nun unterhalb der A40-Rheinbrücke installiert werden. Diese Situation betrifft nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern wirft auch ein Licht auf die Schwierigkeiten der Branche.

Die Spundwand hat eine lange Geschichte: 1902 wurden in Dortmund diese langlebigen und effektiven Profile entwickelt und weltweit verschifft. Mit einer Länge von rund zehn Metern und einem Gewicht von über einer Tonne werden diese Wände eingesetzt, um Baugruben zu sichern und Hochwasserschutz zu bieten. Christian Garms, einer der Gesellschafter der neuen Hoesch Spundwand und Projekte GmbH in Duisburg, betont, dass die Verwendung dieser Wände für Bauprojekte unabdingbar ist.

Von Dortmund nach China

Obwohl das Werk in Dortmund 2015 geschlossen wurde, wollten Garms und seine Partner das Erbe der Hoesch Spundwand bewahren. Sie sicherten sich Produktionsunterlagen und den Markennamen, und fanden einen Partner in China, mit dem sie 2018 ein brandneues Werk eröffneten. Dies ermöglicht es ihnen, weiterhin Spundwände unter dem deutschen Markennamen vertreiben zu können.

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Allerdings hat diese Entwicklung auch ihre Schattenseiten. Der Großteil der Lieferungen geht nicht nach Deutschland, da die Einfuhr von chinesischem Stahl in die EU stark reguliert ist. Lediglich 25.000 Tonnen pro Jahr können zollfrei importiert werden; alles darüber hinaus wird mit einem Zoll von 25 Prozent belastet. „Deshalb gelangen mehr Produkte nach Großbritannien oder Norwegen als in die EU“, erklärt Garms und appelliert für eine Entschärfung dieser Bestimmungen.

Anhaltende Nachfrage trotz Herausforderungen

Die gegenwärtige Situation im Hinblick auf den Klimawandel hat dazu geführt, dass der Bedarf an Spundwänden sowohl für Hochwasserschutzprojekte als auch für Bauvorhaben wieder ansteigt. Garms betont, dass in der EU nur zwei weitere Werke in Luxemburg und Tschechien existieren, die diese Produkte herstellen. Daher ist er der Meinung, dass eine größere Auswahl für deutsche Kunden vorteilhaft wäre.

Der Umstand, dass solche wichtigen Infrastrukturprojekte nun weitestgehend auf Importprodukte aus dem Ausland angewiesen sind, lässt die Fragen rund um Eigenproduktion und wirtschaftliche Verantwortung erneut hochkommen. Klaus Röhr sorgt sich um die Arbeitsplätze und die Zukunft der Region, während die Entscheidungen der großen Unternehmen weiterhin nachwirken. Das Thema Spundwand findet wieder ein Zentrum der Aufmerksamkeit, nicht nur aufgrund der wirtschaftlichen Interessen, sondern auch wegen der bedeutenden Rolle, die diese Produkte im Hochwasserschutz spielen.

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Für weitere Informationen zu diesem Thema können die Berichte auf www1.wdr.de konsultiert werden, wo weitere Hintergründe und aktuelle Entwicklungen der Situation behandelt werden.

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