Die Stahlbranche sieht sich gegenwärtig mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Inmitten dieser Krisenstimmung äußerte Salzgitter-Chef Gunnar Groebler, dass staatliche Geldspritzen nicht die Antwort seien. "Wir brauchen fairen Wettbewerb und keine Dauersubventionen", betonte Groebler in einem Interview mit der FAZ. Er warnte vor Dumpingpreisen durch die stetige Flut von billigem Stahl aus China und forderte von der EU Maßnahmen wie Zölle, um diesen Preisverfall einzudämmen. Groebler, seit September Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, sieht die Notwendigkeit, die europäischen Handelsbarrieren anzupassen, da unzureichende Maßnahmen die europäische Stahlindustrie in Gefahr bringen könnten.
Strategische Weichenstellung für Salzgitter
Am 7. Dezember 2023 wurde beschlossen, die Amtszeit von Gunnar Groebler als Vorstandsvorsitzendem der Salzgitter AG bis 2029 zu verlängern. In seiner Funktion seit 2021 habe Groebler zentrale Weichenstellungen initiiert, wie die Umsetzung der Konzernstrategie "Salzgitter AG 2030", die auf Circular Economy fokussiert ist. Groebler hebt die Bedeutung der Transformation zur Grünstahlproduktion hervor und berichtet, dass der Konzern mit seinem Transformationsprogramm SALCOS® auf Kurs sei. Er stellt klar, dass Salzgitter, trotz der finanziellen Herausforderungen, kein Massenentlassungsprogramm wie bei Thyssenkrupp planen möchte, wo 11.000 Arbeitsplätze gefährdet sind.
Groebler blickt optimistisch auf die finanzielle Situation des Unternehmens. Nachdem Salzgitter im Jahr 2023 eine Förderzusage über rund eine Milliarde Euro erhielt, sind Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für die Transformation geplant. Der Aufsichtsrat habe den Konsortialkredit vorzeitig bis 2030 zu den bisherigen Bedingungen verlängert, was Groebler als starkes positives Signal bewertet. Experten sehen die Nutzung von "grünem Stahl" als Schlüssel für die Zukunft der Branche, wobei Groebler anregt, Vorschriften zur Verwendung von klimafreundlichem Stahl in verschiedenen Industrien zu etablieren.
Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit dem Bestreben, die Stahlproduktion nachhaltiger zu gestalten und die Wertschöpfung in Europa zu halten, anstatt sich den Marktbedingungen, die von externen Billiganbietern diktiert werden, zu beugen. Für die Zukunft ist angesichts der globalen geopolitischen Herausforderungen eine klare Wettbewerbsstrategie erforderlich.
news-buzz.de berichtete, dass Salzgitter einen fairen Wettbewerb einfordert. home-of-steel.de meldete die Vertragsverlängerung von Gunnar Groebler.Ort des Geschehens
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