Im kühlen und nassen Stadtwald von Lüneburg leisten Rückepferde seit über fünf Jahren wertvolle Dienste bei der Holzernte. Was als Pilotprojekt begann, hat sich mittlerweile zu einer etablierten Methode entwickelt, um gefällte Baumstämme schonend aus dem Wald zu transportieren. Stadtförster Per-Ole Wittenburg erklärt: „Wir setzen die Rückepferde als sinnvolle Ergänzung zu Maschinen ein, besonders in empfindlichen Böden oder unwegsamem Gelände.“ Diese nachhaltige Praktik schont den Waldboden und verhindert, dass schädliche Rückstände wie Kraftstoffe und Öle zurückbleiben. Fischer zufolge wird der Holztransport durch die Pferde nicht nur traditionell, sondern auch ökologisch sinnvoll gestaltet (Nordsee-Zeitung).
Handwerk trifft Tradition
Kay Stolzenberg, ein erfahrener Pferderücker, zieht mit seinen Kaltblütern die Baumstämme durch den Lüneburger Stadtforst. „Mit jeder Gasse, die wir für Maschinen anlegen, nehmen wir dem Wald seine Integrität,“ sagt er. Der Einsatz von Rückepferden ist besonders wertvoll, da er die Belastung des Bodens minimiert und gleichzeitig die Natur schützt. Wittenburg betont, dass diese Form des Holztransports nicht nur effektiv ist, sondern auch die Tradition und das Handwerk der Pferderücker aufrechterhält. Leider ist dieser Beruf in Niedersachsen vom Aussterben bedroht, mit nur wenigen hauptberuflichen Pferderückern, einschließlich Stolzenberg. „Früher war ich deutschlandweit für die Holzernte unterwegs. Es wäre schade, wenn dieser Beruf ausstirbt“, äußert er sich besorgt (Zeit).
Dieser Rückepferdeeinsatz erweist sich nicht nur als eine Rückkehr zu umweltfreundlichen Methoden, sondern auch als ein leidenschaftlicher Einsatz für eine nachhaltige Zukunft der Forstwirtschaft. Während die Maschinen immer größer und ungeschickter werden, bleiben die Pferde oft die letzte Hoffnung für eine bewusste Bewirtschaftung der Wälder. Stolzenbergs Einsatz zeigt, wie Tradition und Innovation in der Natur Hand in Hand gehen können.
