Der neue Film „Joker: Folie à Deux“ hat bei seinem Start in den US-Kinos für großes Aufsehen gesorgt, allerdings nicht für die gewünschten Gründe. Die Fortsetzung des gefeierten ersten Teils, der 2019 erschienen ist und sich als Erfolg herausstellte, kam am vergangenen Freitag in die Kinos und konnte gerade einmal 40 Millionen Dollar einspielen. Das ist weniger als die Hälfte der Einnahmen des Originals, das damals über 96 Millionen Dollar in seinem Premierenwochenende generierte.
Die Gründe für diese enttäuschenden Zahlen sind vielschichtig. Zum einen gibt es zahlreiche negative Kritiken, die dem Film nicht nur eine schlechte Qualität bescheinigen, sondern auch auf die spezielle Umsetzung im Musical-Stil hinweisen. Joaquin Phoenix, der erneut die Rolle des Joker spielt, teilt sich die Bühne mit Lady Gaga, die die Rolle der Harley Quinn verkörpert. Diese musikalischen Elemente scheinen bei den Fans der Comic-Adaption nicht gut anzukommen, was zu einem sprunghaften Rückgang der erwarteten Zuschauerzahlen führte.
Schlechte Noten bei Publikumskritiken
Bei Befragungen der Firma „Cinemascore“ erhielt der Film die bemerkenswerte Durchschnittsnote D. Auf der Bewertungs-Skala von A+ bis F bedeutet dies, dass die Zuschauer nicht nur enttäuscht waren, sondern auch eine negative Mundpropaganda befürchten müssen. Der „Hollywood Reporter“ wies darauf hin, dass dies die erste Comic-Verfilmung ist, die vom Publikum mit einem D bewertet wurde, während der erste „Joker“ noch mit B+ gefeiert wurde. Diese Entwicklung lässt auf einen signifikanten Umsatzrückgang in den kommenden Wochen schließen.
Die eher flachen Zuschauerbewertungen korrelieren mit dem ungewöhnlichen Format des Films. Regisseur Todd Phillips versuchte, eine kreative Wendung einzuführen, indem er die düstere Geschichte mit musikalischen Einlagen mischte. Die gesanglichen Darbietungen von Phoenix und Gaga entstehen in einer Stadt, die von Chaos und Verzweiflung geprägt ist. Diese Diskrepanz zwischen dem ernsten Ton und den gefühlvollen Songs könnte einige Fans vor den Kopf gestoßen haben.
Globale Einnahmen und Produktionskosten
Im internationalen Vergleich verlief der Start von „Joker: Folie à Deux“ etwas besser. Laut Schätzungen von „Boxoffice Mojo“ betrugen die Einnahmen außerhalb Nordamerikas über 81 Millionen Dollar, was die globalen Einnahmen auf etwa 121 Millionen Dollar anhebt. Doch selbst mit diesen Zahlen bleibt der Film weit hinter den Erwartungen zurück. Die Produktionskosten belaufen sich auf schätzungsweise 200 Millionen Dollar, was bedeutet, dass der Film erhebliche Hürden überwinden muss, um profitabel zu sein.
Ein erfolgreicher Film erzielt üblicherweise bereits am ersten Wochenende einen signifikanten Teil seiner Produktionskosten. Dies bleibt bei „Joker: Folie à Deux“ allerdings in weiter Ferne. Die ersten Anzeichen deuten darauf hin, dass sich dieses Sequel möglicherweise zu einem der bemerkenswertesten Flops im aktuellen Filmgeschäft entwickeln könnte. Ob Warner Bros. aus dieser enttäuschenden Premiere Lehren ziehen kann, bleibt abzuwarten, wie www.noz.de berichtet.