Oldenburg. Die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland steht im Fokus einer neuen Umfrage, die speziell für die Bedingungen in Oldenburg entwickelt wurde. Ziel war es, herauszufinden, wie zufrieden ältere Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Wohnort sind. Dabei wurden wichtige Themen wie Barrieren im Alltag, die Verfügbarkeit von Aktivitäten sowie die Ärztliche Versorgung behandelt. Bei einer Pressekonferenz am 1. Oktober wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt, und es war deutlich zu erkennen, dass die Anliegen der älteren Generation von großer Bedeutung sind.
Sozialdezernentin Dagmar Sachse, zusammen mit den Projektleiterinnen der Stadtverwaltung und der Universität Oldenburg, betonte die Wichtigkeit dieser Umfrage. Über 900 Rückmeldungen von ca. 2.000 Befragten gingen ein, was eine hohe Resonanz zeigt. Der Fragebogen wurde in Juli versendet und wird ab Ende September 2024 auch für andere Kommunen zur Verfügung stehen. Es ist beabsichtigt, regelmäßig die Ergebnisse auszuwerten, um die Selbstbestimmung und Teilhabe älterer Menschen wirkungsvoll zu fördern.
Ergebnisse der Umfrage und Altersfreundlichkeit
Die Auswertung zeigt, dass Oldenburg im Hinblick auf Altersfreundlichkeit insgesamt positiv abschneidet. Besonders der Bereich „Wohnen“ erhält von den Befragten gute Bewertungen. Die Zufriedenheit variiert jedoch je nach Wohnort innerhalb der Stadt. Bewohner aus dem Postleitzahlengebiet 26131 (Eversten) bewerten die Altersfreundlichkeit höher als diejenigen aus 26135 (Osternburg und Umgebung). Weitere Faktoren, die die Zufriedenheit beeinflussen, sind Bildungsgrad, Geschlecht und Wohnsituation – so sind beispielsweise ältere Männer und Personen mit höherem Bildungsgrad tendenziell zufriedener.
Die Ergebnisse der Umfrage erheben nicht nur den aktuellen Stand der Dinge, sondern liefern die Grundlage für die weitere Planung der Stadtverwaltung in Bezug auf Dienstleistungen und Angebote für Ältere. Die Verantwortlichen unterstrichen, dass die gewonnenen Daten eine wertvolle Informationsgrundlage für zukünftige Entscheidungen darstellen werden. „Wir müssen die Hinweise der älteren Bevölkerung ernst nehmen“, stellte Dagmar Sachse fest.
Prof. Dr. Kathrin Boerner von der Universität Oldenburg hob hervor, dass die Umfrage nicht nur für Oldenburg von Bedeutung ist, sondern auch als Modell für andere Städte dient. Der Fragebogen basiert auf internationalen Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und hat bereits in über 15 Ländern Anwendung gefunden. Dies könnte eine wichtige Unterstützung für die Entwicklung altersgerechter Lösungen in verschiedenen Städten sein.
Gemeinsame Verantwortung für die Zukunft
Die Beteiligung am Projekt und die Relevanz der Themen, die angesprochen wurden, zeigen, dass die Stadtgemeinschaft bereit ist, aktiv an der Verbesserung der Lebensbedingungen älterer Menschen zu arbeiten. Das Projekt selbst ist Teil der neuen Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität und der Stadt Oldenburg, die am 29. November 2023 beschlossen wurde.
Weiterhin erklärte Susanne Jungkunz von der Strategischen Sozialplanung, dass jeder Kommune die Herausforderung des demografischen Wandels bewusst sein muss. Die Ergebnisse der Umfrage sind der erste Schritt, um die Daseinsvorsorge auf ein nachhaltiges Level zu bringen. Auch die Uni wird in Zukunft ähnliche Forschungsprojekte initiieren, um die Lebensqualität für ältere Bürger kontinuierlich zu verbessern.
Die große Beteiligung der älteren Generation in Oldenburg verdeutlicht, wie wichtig das Thema für viele Menschen ist. „Die über 900 Rückmeldungen bieten uns eine wertvolle Datenbasis“, so Adele Grenz, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin der Befragung. „Das ist eine solide Grundlage, um die kommunale Planung zu unterstützen und weitere wissenschaftliche Fragestellungen zu erforschen.“
Für Interessierte stehen sämtliche Informationen sowohl auf der Webseite der Universität als auch auf der städtischen Plattform zur Verfügung. Damit wird gewährleistet, dass alle relevanten Ergebnisse und zukünftigen Entwicklungen zugänglich sind und die Bürger weiterhin aktiv am Prozess teilnehmen können.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.oldenburg.de.