In Köln sorgt eine Kunstversteigerung für großes Aufsehen: Die private Sammlung des kürzlich verstorbenen Kunstkurators Kasper König wird seit Dienstagabend versteigert. Die Veranstaltung zieht Kunstliebhaber und Sammler an, die sich für die außergewöhnlichen Stücke interessieren. Königs Sammlung, die eine Vielzahl bedeutender Werke umfasst, ist von persönlicher und kunsthistorischer Bedeutung, da König selbst einen herausragenden Ruf in der Kunstszene genoss.
Der erste Höchstpreis wurde bereits erzielt: Ein beeindruckendes Gemälde mit dem Titel „May 7, 1967“ des renommierten japanischen Konzeptkünstlers On Kawara wurde für über eine Million Euro verkauft. Kawara war bekannt für seine Werke, die oft Momente des Lebens dokumentieren. Diese Kaufentscheidung spricht für das bleibende Interesse an zeitgenössischer Kunst und der Bedeutung von Kawaras Werk in der Kunstgeschichte.
Die erste Versteigerung erfolgreicher Werke erfolgte jedoch nicht nur mit Kawara. Ein weiteres bemerkenswertes Stück, eine Bleistiftzeichnung von Caspar David Friedrich, erzielte den Preis von 66.000 Euro. Diese Zeichnung ist das Ergebnis einer Waldstudie, die Friedrich für spätere farbliche Umsetzungen anfertigte. Solche Skizzen geben faszinierende Einblicke in den kreativen Prozess eines der wichtigsten Romantiker der deutschen Kunst.
Ein weiteres Highlight der Auktion ist eine spezielle Zugabe: Ein Kleiderständer mit dem Titel „Ghost Wardrobe for M.M.“ des berühmten Pop-Art-Künstlers Claes Oldenburg. Dieses Stück hatte seinen Platz im Schlafzimmer von Kasper König gefunden und zeigt die persönliche Verbindung des Kurators zu den Kunstwerken. Es wird berichtet, dass König bereits im Alter von 23 Jahren eine Ausstellung mit Werken von Oldenburg in Stockholm kuratiert hatte. Diese frühe Karriere verdeutlicht sein frühes Engagement und seine Leidenschaft für innovative Kunst.
Die Auktion hat nicht nur kunsthistorische Relevanz, sondern beleuchtet auch Königs Lebenswerk. Er war von 2000 bis 2012 Direktor des Museums Ludwig in Köln und galt als einer der bedeutendsten Kunstkenner Deutschlands. Sein Wissen und seine Fähigkeiten trugen zur Bereicherung des kulturellen Lebens in Köln und darüber hinaus bei. Am 9. August verstarb König im Alter von 80 Jahren nach längerer Krankheit in Berlin. Seine Entscheidung, die Sammlung selbst zu organisieren, zeigt die Weitsicht und den Respekt, den er seiner Kunst und den potenziellen Käufern entgegenbrachte.
Diese Versteigerung ist nicht nur eine Verkaufsveranstaltung, sondern auch eine Würdigung des Lebens und Schaffens von Kasper König, dessen Einfluss auf die Kunstszene in Deutschland unbestritten bleibt. Es bleibt abzuwarten, wie die Auktion weiter verläuft und welche weiteren Preise für seine außergewöhnlichen Stücke erzielt werden. Fans und Fachleute der Kunst verfolgen das Geschehen mit großer Neugier und Interesse.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.deutschlandfunkkultur.de.