Im Nordsee-Gebiet droht eine massive Drogenaffäre ans Licht zu kommen. Drei Männer stehen im Fokus der Ermittlungen, da sie beschuldigt werden, versucht zu haben, rund eine Tonne Kokain zu bergen, die in der Nordsee nahe der ostfriesischen Insel Spiekeroog schwamm. Zwei von ihnen, 46 und 50 Jahre alt, sahen sich am Landgericht Oldenburg der Anklage gegenüber. Der dritte Angeklagte, 48 Jahre, war nicht anwesend und wurde von einem Richter als unkooperativ eingestuft, da unklar blieb, ob er den Gerichtstermin tatsächlich erhalten hatte.
Das Verfahren begann mit einer detaillierten Verlesung der Anklage, und die Angeklagten wollten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern. Während der ersten Verhandlung berichtete ein Ermittler über den gescheiterten Versuch der Männer, die Drogen, die vermutlich in mehreren Paketen verstaut waren, ins Festland zu bringen. Stattdessen wurden die Drogen möglicherweise von unidentifizierten Dritten aufgenommen.
Missratener Versuch der Drogenbergung
Laut den Ermittlungen soll das Kokain Mitte März 2024 von einem Massengutfrachter aus Brasilien in die Nordsee geworfen worden sein. Dieser sollte Sojaschrot nach Niedersachsen transportieren. Ein Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) erklärte, dass bilder eines Handyfotografen die Abwurfstelle der Drogen dokumentieren konnten. Diese Pakete, die mit einem Seil zusammengebunden waren, waren für den späteren Verkauf in Deutschland gedacht.
Die Männer, die auf einem Fischkutter unterwegs waren, suchten nach dem Kokain, doch die Suche blieb erfolglos. Ein Peilsender, der angeblich an den Drogen angebracht war, funktionierte nicht, was die Bergungsaktion zusätzlich erschwerte. Während die Bundespolizei die Besatzung des Kutters festnahm, sollen andere unbekannte Täter mit einem kleinen, nicht identifizierbaren Boot die Drogen tatsächlicher an Land gebracht haben. Der Verbleib des Kokains bleibt somit ein großes Rätsel.
Das Gericht hat insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt, um den Fall eingehend zu prüfen. Es ist nicht das erste Mal, dass in dieser Region Drogen an die Badestrände gespült werden und die Behörden in Alarmbereitschaft versetzen.
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