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Nach 14 Jahren ist Schluss! Das Werkstattprojekt der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) in Sandkrug, das Langzeitarbeitslosen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bot, wird zum Jahresende eingestellt. Das Jobcenter Oldenburg hat sich gegen eine Verlängerung entschieden, was für Projektleiter Frank Gertje und sein Team eine schockierende Wendung darstellt. „Die Entscheidung kam aus heiterem Himmel“, so Gertje. Doch die LEB gibt sich kämpferisch und sucht nach neuen Wegen, um weiterhin Unterstützung anzubieten.
Die LEB plant, sich als „Anderer Leistungsanbieter“ zu positionieren und den Fokus auf die Hilfe zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen zu legen. „Kleiner, familiärer, individuell“ soll das neue Konzept werden, erklärt Robin Hurka, ein Zimmermann und Anleiter in der LEB-Werkstatt. Um diese Herausforderung zu meistern, absolvieren die Fachanleiter bereits eine sonderpädagogische Zusatzqualifizierung. Die LEB lädt zudem zu Informationsbesuchen ein, um die neuen Angebote vorzustellen.
Finanzielle Kürzungen als Grund
Die Entscheidung, das Werkstattprojekt nicht fortzuführen, hat laut Kreisverwaltung nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun. „Ausschlaggebend sind vorrangig finanzielle Aspekte“, heißt es in einer Erklärung. Im kommenden Jahr werden die Budgets der Jobcenter stark gekürzt, was die Fortführung des Projekts unmöglich macht. Die LEB wird ab 2025 neue Wege gehen müssen, da die Klienten nicht mehr über eine Behörde vermittelt werden, sondern freiwillig kommen. Dies könnte die Akquise neuer Teilnehmer erschweren.
Die Malteser, die bisher auf die Unterstützung der LEB angewiesen waren, stehen ebenfalls vor Herausforderungen. Die Weißrusslandhilfe, die Kleiderspenden in der LEB-Textilwerkstatt sortieren ließ, muss sich nun nach neuen Lagermöglichkeiten und ehrenamtlichen Helfern umsehen. „Wir wissen momentan nicht, wie es weitergehen wird“, äußert Jürgen Lueken von den Maltesern. Die politische Lage in Weißrussland erschwert zudem die Hilfstransporte erheblich.
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