In Hallbergmoos hat die 5. Bayerische Demenzwoche begonnen, und die Veranstaltung zog großes Interesse auf sich. Die Ernährungspsychologin Christin-Carolin Schulze und ihr Kollege Ronny Schieke eröffneten die Reihe mit spannenden Informationen über das Krankheitsbild Demenz, die viele Menschen in der Bevölkerung betreffen.
Die Diskussionen rund um Demenz sind für viele Senioren und deren Angehörige von großer Relevanz. Fragen wie „Ist meine Vergesslichkeit normal?“ oder „Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?“ treiben viele Menschen um. Um diesen Unsicherheiten zu begegnen, wurde ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. In der Bücherei fanden initial 30 Besucher den Weg, um dem Vortrag von Schulze zu lauschen. Die Fachfrau berichtete über wichtige Anzeichen, die auf eine Demenzerkrankung hindeuten könnten: „Gelegentliches Vergessen ist normal, solange es nicht häufig auftritt und mit Wesensveränderungen gepaart ist“, erläuterte sie. Zudem betonte sie die Wichtigkeit des Gedächtnistrainings durch Lesen und Spielen.
Vielfältige Informationsangebote
Ein großer Informationstag im Gemeindesaal rundete die Woche ab, zu dem etwa 100 Senioren sowie jüngere Interessierte erschienen. Rechtsanwalt Markus Reiner gab wertvolle Einblicke in die rechtlichen Fragestellungen bezüglich Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. Zudem gab es ein kreatives Mitmachangebot: Die Übungsleiterin Marina Wilkowski brachte den Teilnehmern den Square Dance näher. Elke Stieglbauer von der Sozialstation Neufahrn widmete sich unter dem Motto „Verwirrt mir nicht die Verwirrten“ dem Umgang mit dementen Menschen und gab wertvolle Tipps.
Besonders erfreulich war die Einrichtung einer speziellen Materialecke in der Bibliothek durch Bücherei-Leiterin Petra Niedermair. Hier finden Interessierte geeignetes Material zur Unterstützung und Sensibilisierung für das Thema Demenz.
Das Tabuthema Demenz angesprochen
Christine Schwendner, Diplom-Gerontologin, hob in ihrer Ansprache hervor, wie wichtig es sei, Demenz als Thema offen zu behandeln. „Wir nehmen die Herausforderungen sehr ernst und möchten die Betroffenen bestmöglich unterstützen“, erklärte sie. Solche Initiativen sind entscheidend, um das Thema Demenz aus der Tabuzone zu holen und den Betroffenen sowie ihren Familien die nötige Unterstützung zu bieten.
Die Veranstaltung in Hallbergmoos unterstreicht die Bedeutung der Aufklärungsarbeit über Demenz und zeigt, dass Mitgefühl und Verständnis in der Gesellschaft wachsen müssen. Die 5. Bayerische Demenzwoche stellt somit einen wichtigen Schritt dar, um das Bewusstsein für die Thematik zu fördern und auf die Bedürfnisse der Betroffenen aufmerksam zu machen.
Für nähere Informationen über die Veranstaltungen während der Demenzwoche und ihre Bedeutung für die Gemeinschaft, siehe den detaillierten Bericht auf www.merkur.de.