Oldenburg. Ein dramatischer Wendepunkt für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium: Statt einer Sanierung wird das altehrwürdige Gebäude abgerissen und neu errichtet! Diese Entscheidung fiel am Donnerstagabend in einer Sitzung der Stadtvertreter, und Bürgermeister Jörg Saba (parteilos) kann sich freuen: „In der Verwaltung waren wir uns früh einig, dass wir für einen Neubau sind. Nur so vermeiden wir böse Überraschungen in der Bauphase.“ Die massiven Schäden im alten Gymnasium waren einfach zu gravierend, um eine Sanierung in Betracht zu ziehen.
Der Bauausschuss hatte die Sanierung gestoppt, nachdem die Stadtvertreter die katastrophalen Zustände im Gebäude selbst begutachtet hatten. „Der Keller ist feucht, der Eingangsbereich hat kein vernünftiges Fundament, und der Beton an den Stützen im Innenhof platzt ab“, erklärte Thomas Lange, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. Die Investitionskosten für den Neubau werden auf etwa 20 Millionen Euro geschätzt, während die Sanierung nur zwei Millionen Euro günstiger gewesen wäre. Doch die jährlichen Heizkosten in einem Neubau sollen mit 68.000 Euro nur halb so hoch sein wie die in einem sanierten Altbau (138.000 Euro).
Politische Einigkeit für den Neubau
Die Entscheidung für den Neubau wurde von den Kommunalpolitikern als zukunftsweisend gefeiert. Jens Junkersdorf (CDU) betonte: „Wir halten einen Neubau für den sinnvollen Weg, so sichern wir die Schulbildung für Oldenburg und das Umland.“ Er warnte jedoch vor möglichen Kostensteigerungen, die bei der Planung des neuen Schulzentrums bereits aufgetreten sind. Zustimmung kam auch von der SPD und den Grünen, die die erschreckenden Zustände des alten Gebäudes bestätigten.
Trotz der Bedenken der Freien Bürgerliste Oldenburg (FBO) über die finanziellen Risiken stimmten CDU, SPD und Grüne geschlossen für den Neubau. Der neue Schulcampus, der neben dem Gymnasium entsteht, wird eine Gemeinschaftsschule, einen Fachklassentrakt und eine Vier-Felder-Sporthalle umfassen. Während der Bauphase werden die Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in den Fachklassentrakt und das obere Geschoss der späteren Gemeinschaftsschule einziehen.
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