In Moringen sorgt ein neu aufgestellter Snackautomat für erhebliche Diskussionen unter Eltern und der Schulleitung der Kooperativen Gesamtschule Moringen. Dieser Automat, gelegen an der Burgbreite, bietet eine Vielzahl an Produkten, die nicht nur ungesund, sondern auch bedenklich sind. Schulleiterin Melanie Wedrins hält die Auswahl für problematisch und hat einen Elternbrief versendet, in dem sie auffordert, das Thema mit den eigenen Kindern zu besprechen.
Wedrins‘ Bedenken beziehen sich insbesondere auf die im Automaten angebotenen Artikel wie Süßigkeiten, Snacks, Vapes, Tabak und energiedistributive Getränke, sowie alkoholische Produkte. In ihrem Schreiben bezeichnet sie den Automat als „unmoralisch und verantwortungslos“, da er gezielt Schüler anspricht und somit die Gesundheits- und Jugendschutzmaßnahmen der Schule unterläuft.
Die Position der Schulleitung
Zusätzlich betont Wedrins, dass das Betreiben eines solchen Automaten in der Nähe von Schulen mit den präventiven Aktivitäten der Schule im Widerspruch steht. In einem anderen Ort, Nörten-Hardenberg, existieren ebenfalls Snackautomaten, die aber nur jugendfreie Produkte führen. Diese Unterschiede in der Produktwahl heizen die Diskussion weiter an, und Wedrins ruft dazu auf, den Automaten zu boykottieren.
Der Betreiber des Automaten, Jan Erik Drews, zeigt sich über die Vorwürfe der Schulleitung verärgert. Er sieht in deren Vorgehen einen möglichen Verstoß gegen das Beamtenrecht, da in ihrem Schreiben auch sein Name erwähnt wird. Drews hat vor, die Automatengruppe „Automatenkings37“ zu betreiben und hat bislang zwei Automaten in Moringen aufgestellt.
Während er zunächst rechtliche Schritte nicht ausschließt, äußert er, dass er nicht ausreichend Zeit erhielt, um auf die Bedenken der Schulleitung zu reagieren. Der Automat steht auf seinem privaten Grundstück und wurde aus praktischen Gründen dort installiert. Er verweist zudem darauf, dass der Automat mit einer Jugendschutzfunktion ausgestattet ist, die den Verkauf von alkoholischen Getränken an Kinder und Jugendliche verhindern soll.
Reaktionen und Verkaufszahlen
Die ersten Tage des Betriebs zeigen interessante Verkaufszahlen; laut Drews wird der Automat hauptsächlich abends und nachts genutzt, und alkoholische Getränke seien bislang kaum verkauft worden. Trotz der Kritik von der Schulleitung erhält Drews positive Rückmeldungen von Nutzern über soziale Medien.
Um die gesundheitlichen Bedenken der Eltern zu entkräften, weist Drews darauf hin, dass junge Menschen auch im Supermarkt Zugang zu ungesunden Lebensmitteln haben. Er habe bewusst darauf verzichtet, schädliche Produkte wie Lachgas in den Automaten aufzunehmen, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Jugend zu gefährden.
Die Debatte um den Snackautomaten in Moringen ist noch lange nicht vorbei, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.hna.de.