In einem richtungsweisenden Urteil muss das Land Niedersachsen nun den betroffenen Landwirten Schadensersatz leisten, nachdem ein Gericht entschieden hat, dass der Abschuss von Wildgänsen verboten wurde. Landwirt Hero Schulte aus Weener in Ostfriesland hatte erfolgreich geklagt; sein Anwalt Christian Teppe konnte vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg ein zwei Jahre altes Urteil festigen. Das Umweltministerium von Niedersachsen zog überraschend seine Berufung zurück, was zu finanziellen Verpflichtungen in Höhe von möglicherweise mehreren Millionen Euro führen könnte. Dieses Urteil ist nicht nur auf spezifische Gebiete beschränkt, sondern gilt für alle landwirtschaftlichen Flächen im Bundesland, wie Bild berichtete.
Explosion der Wildgänse-Population
Die Entscheidung hat weitreichende Folgen für die niederländischen Landwirte. Hero Schulte, der über die kaum zu stoppenden Schäden durch die Wildgänse klagt, schildert die verheerende Situation: „Die Gänse fressen unsere Weiden kahl. Schon jetzt muss ich pro Monat einen 40-Tonner Futter für etwa 3.000 Euro bestellen, um unsere Kühe zu versorgen“. Die überhandnehmenden Gänse machen zudem den Boden unbrauchbar; der Regen kann nicht eindringen, was zu weiteren Ernteverlusten führt. „Wir müssen für teure Pflanzenschutzmittel und neues Saatgut investieren und das nur, damit wir die Weiden für unsere Milchkühe wieder herstellen können. Und dennoch bleiben unsere Felder angreifbar“, führt Schulte weiter aus. Seine Forderung? Der kontrollierte Abschuss von Wildgänsen, um die Populationen zu regulieren und die Schäden einzudämmen, so wie in der Vergangenheit, als jährlich Hunderte Gänse erlegt wurden.
Nach Angaben von Digital Magazin könnte die Rückzahlung der Schäden eine jährliche Belastung von dreistelligen Millionenbeträgen für das Land Niedersachsen bedeuten. Das Urteil klingt wie ein Weckruf an die Politik, die Wildgans-Regulierung ernsthaft zu überdenken, um die wirtschaftliche Stabilität der Landwirte zu sichern.
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