In Lüneburg herrscht ein dramatisches Taubenproblem: Über 2.000 dieser Vögel, oft als "Ratten der Lüfte" bezeichnet, machen der Stadt zu schaffen. Die Hinterlassenschaften sind allgegenwärtig, und der Druck auf die Stadtverwaltung, die Population zu kontrollieren, wächst. Der Verein "Stadttauben Lüneburg" setzt sich mit einem ungewöhnlichen Ansatz für die Tiere ein - durch gezielte Fütterung versucht man, die Tauben in eigens angelegte Taubenschläge zu locken, anstatt sie hungern zu lassen, wie es viele Kritiker fordern. Wie ndr.de berichtet, plant der Verein, die Population durch Eiertausch mit Gipsattrappen zu verringern.
Der Streit zwischen dem Verein und der Stadt eskaliert, nachdem die Stadt die Fütterung der Tauben auf minimale Mengen beschränken wollte. Laut der Stadtverwaltung ist das Füttern der Tiere eigentlich verboten, dennoch wird eine Ausnahme für die Lockfütterung gewährt. Hierbei müssen die Tiere in der Lage sein, die Taubenschläge zu finden und dort zu brüten. Inge Prestele, Mitglied des Vereins und tierschutzpolitische Sprecherin, ist jedoch enttäuscht über die jüngsten Entscheidungen der Stadt unter der grünen Oberbürgermeisterin. Sie argumentiert, das Verhungernlassen der Küken sei ein grausamer Prozess und nicht mit dem Tierschutzgesetz zu vereinbaren. Der Verein verweist darauf, dass eine Schließung von wilden Brutplätzen effektiver wäre, um die Population nachhaltig zu kontrollieren, wie sie auf der Website stadttauben-lueneburg.de darlegen.
Der Konflikt spitzt sich zu
Nachdem der Verein eine Klage eingereicht hat, wollte die Stadt dem Verein die Kündigung der städtischen Taubenschläge zukommen lassen. Diese Maßnahme wurde von Susanne Twesten von der Stadtverwaltung jedoch nicht ausdrücklich bestätigt, sie spricht stattdessen von einem neuen Vertrag, der noch in diesem Monat zugestellt werden soll. Der Verein möchte, dass die Tauben artgerecht gefüttert werden, um die Überpopulation auf humane Weise zu senken und verweist auf andere Städte, die mit ähnlichen Modellen erfolgreich sind. Währenddessen bleibt die Frage, wie man die Taubenplage effektiv in den Griff bekommt, ohne den Tierschutz zu verletzen, weiter im Raum.
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