In Lüneburg brodelt es: Der Streit um den geplanten Fahrradstraßenring nimmt zu, während die Stadt sich mit einem Rekordüberschuss an Neuverschuldung herumschlägt. Ronald Orth, Sprecher der Initiative Radentscheid Lüneburg, zeigt sich verärgert über die Änderungen im Doppelhaushalt 2025/26, die von den Fraktionen SPD, CDU und FDP eingebracht wurden. Diese Änderungen setzen die geplanten Ausgaben in Höhe von über zwei Millionen Euro für den Fahrradstraßenring unter Druck, wie die Landeszeitung berichtet. Stattdessen fordern die Parteien Mittel für Sporteinrichtungen. Orth kritisiert diese Entwicklung scharf und bezeichnet die Streichung der Radprojekte als verpasste Chance für mehr Sicherheit im Stadtverkehr.
Politische Spannungen und Klimaagenda
Der neuerliche Vorstoß zur Streichung der Mittel hat die Debatte über Klimaschutzmaßnahmen in der Stadt erneut entfacht. Es ist unklar, wie Lüneburg seine Klimaziele erreichen will, wenn selbst bereits beschlossene Projekte zurückgestellt werden. Während die FDP auf Experten wie Prof. Peter Pez verweist, der die Effizienz des Fahrradstraßenrings anzweifelt und die Initiative als "Symbolpolitik" bezeichnet, bleibt der Frust der Radfahrer und Unterstützer unabgegolten. Viele sehen den Fahrradring als wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Lebensqualität und der Verkehrssicherheit in der Region. Zudem genehmigte der Verkehrsausschuss nun zur Freude von Fahrradfreunden die Umsetzung des Fahrradstraßenrings bis 2024, wobei die Initiative Radentscheid Verbesserungen in der Verkehrssicherheit durch klare Markierungen und vorab definierte Fahrradzonen fordert.
Die zahlreichen Änderungsanträge, die in der letzten Zeit die Planungen für den Fahrradstraßenring in Frage stellen, seien, so Kritiker, ein Schritt zurück in der dringend benötigten Verkehrswende Lüneburgs. Vertreter der Radentscheid-Initiative äußern die Befürchtung, dass der Städtebau wieder einmal entgegen den Bedürfnissen der Radfahrer ausgerichtet werde. Dies unterstreicht die Tatsache, dass trotz aller Fortschritte noch viel Überzeugungsarbeit für die Themen Sicherheit und umweltfreundliche Verkehrsmittel notwendig bleibt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung