Die Stimmung im Handwerk zeigt sich im dritten Quartal 2024 überraschend optimistisch! Trotz eines leichten Rückgangs der aktuellen Geschäftslage bewerten viele Betriebe ihre Zukunftsaussichten positiver als im Vorjahr. Laut der Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, an der 466 Unternehmen teilnahmen, steigt der Geschäftsklimaindex von 96 auf 103 Punkte. „Die Betriebe sehen sich selbst als stabil, obwohl die gesamtwirtschaftliche Lage von Negativmeldungen geprägt ist“, erklärt Kammerhauptgeschäftsführer Matthias Steffen. Aktuell empfinden 48 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut, während 16 Prozent von einer schlechten Situation berichten – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Schwankende Umsätze und Investitionen
Die Umfrage zeigt jedoch auch alarmierende Trends: 33 Prozent der Betriebe berichten von Umsatzrückgängen, und nur 19 Prozent konnten ihren Umsatz steigern. Die Beschäftigung bleibt ebenfalls ein Thema – 15 Prozent der Unternehmen verzeichnen Zuwächse, während 23 Prozent Personal abbauen mussten. Die Investitionsbereitschaft ist schwach, nur 19 Prozent der Betriebe haben ihre Investitionen erhöht, während 34 Prozent Kürzungen vorgenommen haben. Diese Entwicklung könnte sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen.
„Es herrscht viel Unsicherheit über den zukünftigen wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung“, warnt Steffen. Trotz sinkender Inflation und niedrigerer Zinsen fehlen nachhaltige Wachstumsimpulse. Die Handwerksbetriebe fordern dringend Entlastungen bei Steuern und Energiekosten. Besonders besorgniserregend sind die steigenden Lohnzusatzkosten, die für das arbeitsintensive Handwerk eine enorme Belastung darstellen. Während der Geschäftsklimaindex in der Industrie stark sinkt, erfreuen sich die Gesundheitshandwerke einer positiven Entwicklung, mit einem Anstieg auf 129 Punkte. Im Kfz-Handwerk bleibt die Lage stabil, während die Bauwirtschaft wieder aufatmet und der Index auf 96 Punkte steigt.
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