Am Donnerstag, den 1. Oktober, feierte Mexiko einen historischen Moment in der politischen Landschaft des Landes. Claudia Sheinbaum Pardo, die erste Frau an der Spitze des mexikanischen Staates, nahm in einer festlichen Zeremonie im Zócalo, dem zentralen Platz von Mexiko-Stadt, ihr Amt offiziell an. Diese Veranstaltung war geprägt von hoher Symbolik und beispielloser Beteiligung der Bürger.
Hunderte von Unterstützern aus mehreren Bundesstaaten wie Baja California Sur, Puebla und Nuevo León drängten sich trotz der begrenzten Logistik im Zócalo und umliegenden Straßen. Die Menschen strömten in den Bereich, um die Übergabe des traditionsreichen „Bastón de Mando“ zu verfolgen, eines symbolischen Stabs, der die Autorität des neuen Präsidenten verkörpert.
Vorbereitung auf eine historische Zeremonie
Bereits vor der offiziellen Zeremonie hatten die Vorbereitungen begonnen. Anwohner und Unterstützer trafen sich, um an Festivitäten teilzunehmen, die eine Vorahnung der Zeremonie darstellten. Eine Gruppe führte eine traditionelle präkolumbianische Tanzaufführung auf, um die kulturellen Wurzeln und den Stolz der indigenen Völker zu zelebrieren, während Claudia Sheinbaum auf die Zeremonie wartete.
Auf der Agenda standen neben der Überreichung des „Bastón de Mando“ auch eine offizielle Fotogelegenheit mit dem neu ernannten Kabinett für die Amtszeit von 2024 bis 2030. Die Sicherheitskräfte der Stadt überwachten eingehend die Menge und sorgten dafür, dass alles reibungslos ablief.
Um die Mittagszeit, gegen 13:00 Uhr, kam Sheinbaum schlussendlich im Zócalo an. Die Reaktionen der Bürger waren euphorisch, da viele darauf hofften, einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern, um nichts von ihrer ersten Rede zu verpassen. Unterstützung fand sie zudem von verschiedenen Gruppen, darunter LGBT+-Vertreter und Arbeiter aus verschiedenen Sektoren.
Erstmalige Rede und offizielle Amtseinführung
Insgesamt war das Datum für Mexiko von enormer Bedeutung, da nicht nur der Übergang zur ersten Präsidentin gefeiert wurde, sondern auch ein erster Schritt in eine neue Ära, in der der Bundestag paritätisch besetzt ist – mit je 250 männlichen und weiblichen Abgeordneten. Sheinbaum, die zuvor Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt war, wurde als Vorbild für viele gefeiert und ist eine Schlüsselfigur für weitere Gleichstellung in der Politik.
Ihre offizielle Antrittsrede, die sie nach der Übertragung der Präsidentschaftsbinde hielt, war mit kraftvollen Worten gefüllt: „Wir Frauen sind hier, um das Schicksal unserer Nation zu lenken.“ Dies unterstrich ihr Engagement für Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung der Rolle von Frauen in der Politik. Dieser Moment sollte nicht nur als persönlicher Triumph für Sherinbaum gesehen werden, sondern auch als wichtiger Schritt für die Gesellschaft, die zunehmend inklusiver und gleichberechtigter wird.
Der feierliche Akt, der am Nachmittag erwartet wurde, umfasste die Übergabe des „Bastón de Mando“ durch Vertreter von 70 indigenen und afromexikanischen Gemeinschaften. Der traditionelle Stab gilt als bedeutendes Zeichen der Macht und verpflichtet den Träger zur Verantwortung gegenüber den Ländern und Gemeinschaften Mexikos.
In einer Zeit, in der der Dialog zwischen Tradition und modernem Staat gefordert ist, zeigt die Zeremonie die Vielzahl von Stimmen, die in der mexikanischen Politik gehört werden sollten. Der „Bastón de Mando“, der eigens von einem lokalen Tischler gefertigt wurde, steht somit nicht nur für die Machtübertragung, sondern auch für die kulturellen Verbindungen, die Mexiko prägen.
In dieser Zeit des Wandels bleibt abzuwarten, wie Sheinbaum ihre Politik und die Prioritäten ihrer Amtszeit gestalten wird und welche neuen Impulse in der mexikanischen Gesellschaft gesetzt werden können. Die zahlreichen Menschen, die gekommen waren, um ihr beizustehen, wiesen darauf hin, dass sie mit hohen Erwartungen an ihre Präsidentschaft verbunden sind.