Ein düsterer Abend im Stade de France! Während Hubschrauber über Saint-Denis kreisten und Spezialeinheiten auf der Lauer lagen, war das Stadion fast leer. Nur 16.611 Zuschauer, darunter Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, erlebten ein trostloses 0:0 der Équipe Tricolore gegen Israel. „Das ist kein Kontext, den man noch einmal erleben möchte“, klagte Nationaltrainer Didier Deschamps nach diesem unheilvollen Spektakel.
Die Sicherheitslage war angespannt, und das Spiel rückte in den Hintergrund. Dank eines massiven Polizeiaufgebots konnten größere Ausschreitungen verhindert werden. Doch die Ereignisse rund um die Nations-League-Partie werfen einen Schatten auf zukünftige Sportveranstaltungen in Europa mit israelischer Beteiligung. Vor einer Woche kam es in Amsterdam zu schweren Übergriffen auf die Fans von Maccabi Tel Aviv, was die Situation zusätzlich anheizte.
Ein trauriger Anblick
„Es tut mir ein bisschen im Herzen weh, das Stadion so zu sehen“, äußerte Stürmerstar Randal Kolo Muani. Trotz der mageren Leistung und der gespenstischen Atmosphäre schaffte es die französische Mannschaft, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. „Die Fans waren da, sie haben uns bis zum Ende gepusht, das ist schön“, fügte er hinzu. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dem Spiel 40 Personen festgenommen, während die Polizei mit über 4.000 Kräften vor Ort war. Israels Nationaltrainer Ran Ben Shimon bedankte sich nach dem Abpfiff bei den französischen Behörden für die außergewöhnliche Sicherheit. „Wir möchten den Sicherheitsleuten danken, dass sie uns beschützt haben“, sagte er.
Doch trotz der gelungenen Sicherheitsmaßnahmen bleibt der Abend in Saint-Denis in Erinnerung als ein „trauriger Abend“, wie die Zeitung „L'Équipe“ treffend bemerkte. Die Schatten der Gewalt und der Angst überlagern den Sport und lassen die Zukunft ungewiss erscheinen.
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