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Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU/CSU, hat in den jüngsten Wahlen in Deutschland die meisten Stimmen gesammelt. Bei einer Pressekonferenz erklärte er, dass er bisher keine Glückwünsche von der ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel erhalten habe, was für Aufsehen sorgte. "Ich hab' bis jetzt von Angela Merkel keine Glückwünsche gesehen", so Merz. Diese Bemerkung könnte als Zeichen der angespannten Beziehung zwischen ihm und Merkel interpretiert werden, die offenbar nicht ganz überwunden ist, nachdem sie Kritik an Merz' Wahlkampf-Strategie geübt hatte. Insbesondere war Merkel verärgert über die Tatsache, dass die CDU bei einem Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik die Stimmen der AfD unterstützen konnte. Diese Spannungen sind nicht neu: Bereits seit Merz' Absetzung als Fraktionschef im Bundestag im Jahr 2002 gibt es Reibereien zwischen den beiden.oe24 berichtete darüber.
Merkel-Schatten und Koalitionsfragen
Trotz des Wahlsiegs, der die CDU und die CSU in die Möglichkeit versetzt, die Regierung zu bilden, stehen Merz zahlreiche Herausforderungen bevor. Laut Berichten erzielte Merz’ Partei 208 Sitze im Bundestag, was 28,5 % der Stimmen entspricht, während die SPD auf 121 Sitze fiel. Schockierend war das starke Ergebnis der AfD, die sich mit 151 Sitzen (20,7 %) zur drittstärksten Kraft emporarbeitete. Diese Ergebnisse stellen Merz vor eine schwierige Aufgabenstellung: Wie soll er eine Koalition bilden, wenn die Beziehung zur SPD nach Merkels öffentlicher Kritik am Umgang mit den Rechten so angespannt ist? Ein Rückgriff auf die AfD ist zwar theoretisch möglich, doch Merz hat dies als Bedrohung für die Demokratie ausgeschlossen. Es bleibt abzuwarten, wie Merz die Reste seiner politischen Strategie neu ausrichten kann, um eine Regierungsmehrheit zu sichern, nachdem die FDP, sein engster Verbündeter, laut den aktuellen Wahlen die 5%-Hürde nicht überwunden hat, was für Unruhe in seiner Partei sorgt.The Conversation berichtete.
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