In Klosterneuburg häufen sich seit Wochen die Beschwerden über die Postzustellung. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wenden sich an die NÖN, um ihren Unmut über die unzureichende Servicequalität kundzutun. „Ich bin so grantig“, sagt eine Anwohnerin, die des Öfteren auf leere Briefkästen blickt. Auch Eva Dirnberger aus Kritzendorf klagt über die unerträgliche Situation: Zwei Wochen lang blieb ihr Briefkasten leer, während sie auf ein kleines Packerl und einen Erlagschein wartete. „Ich habe wahrscheinlich etwas Wichtiges verpasst“, ärgert sich die Kritzendorferin. Ihrer Aussage zufolge stand sie häufig beim Kundenservice in der Warteschleife, nur um festzustellen, dass ihr niemand helfen kann.
Diese Unzufriedenheit findet auch bei anderen Klosterneuburgern ein Echo. Der Kierlinger Gert Kopp beschreibt seine Erfahrungen: „14 Tage lang ist keine Post zustellt worden.“ Er ist entnervt von den ständigen Rückständen. „Das ist nicht das erste Mal, dass es solche Probleme gibt. Warum geschieht hier nichts?“, fragt er. Kopp hat selbst die Stapel von nicht zugestellten Sendungen im Verteilerzentrum gesehen, was die Lage umso frustrierender macht.
Kritik von vielen Seiten
Eine andere Klosterneuburgerin schildert ebenfalls ihre Erlebnisse: „Überall türmen sich unzustellbare Sendungen. In den orangefarbenen Kisten stapeln sich Werbeunterlagen und Briefe.“ Sie hatte in den letzten 13 Werktagen keine Post erhalten, und die Zusage eines Rückrufs von der Zentrale blieb aus. Diese Probleme sind in der gesamten Region zu beobachten, selbst die Volkshochschule hat Schwierigkeiten mit der zeitgerechten Zustellung ihres Kursprogramms.
Die Post hat die Vorfälle erkannt und erklärt, dass eine hohe Anzahl an Krankenständen unter den Zustellern verantwortlich für die Verzögerungen sei. „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“, sagt ein Sprecher des Unternehmens. Im Raum Klosterneuburg sind gerade einmal drei Zusteller aktiv, was bei Krankheits- oder Urlaubsfällen zu Engpässen führt. Für solche Situationen stehen zwar Springer zur Verfügung, jedoch reiche dies nicht immer aus, um die Lieferungen aufrechtzuerhalten. Die Situation habe sich jedoch gebessert und es gäbe seit Samstag keine Rückstände mehr, betont die Post.
Bereits im Juli waren erste Beschwerden über die Postzustellung in Klosterneuburg laut geworden. Auch damals hatte die Post auf den Personalmangel verwiesen. „Wir setzen sowohl auf neue Mitarbeitende als auch auf Springer“, fügte der Sprecher hinzu. Die Hoffnung auf Besserung bleibt, doch die Bürger scheinen angesichts der vergangenen Erfahrungen skeptisch zu sein.