In einem bewegenden Akt des Gedenkens wird die "Sala de redacción de ausentes" ins Leben gerufen, eine Hommage an die kolumbianischen Journalisten, deren Stimmen durch Gewalt zum Schweigen gebracht wurden. Diese Kampagne, initiiert von der Stiftung für Pressefreiheit (Flip), zielt darauf ab, die Erinnerung an die seit 1977 ermordeten Journalisten lebendig zu halten und den Einfluss ihrer Arbeit auf die kolumbianische Geschichte zu beleuchten.
Ein zentrales Element dieser Initiative sind die "Imaginären Interviews", die fiktive Dialoge basierend auf echten Zeugnissen und Archivmaterialien schaffen. In der ersten Ausgabe wird eine imaginäre Unterhaltung mit der 1990 ermordeten Journalistin Silvia Duzán rekonstruiert. Sie war bekannt für ihre Sensibilität und ihr Engagement für die oft übersehenen Geschichten der Marginalisierten. Der Dialog mit engen Vertrauten wie María Jimena Duzán und Laura Restrepo gibt Einblick in ihr Erbe und ihre Perspektive.
Ein Blick auf Silvia Duzán
Die Erinnerungen an Silvia Duzán sind lebendig und eindringlich. Mit ihrem scharfen Verstand und ihrer unerschütterlichen Leidenschaft für den Journalismus war sie eine unverwechselbare Stimme in einem gefährlichen Umfeld. Ihre letzten Tage waren geprägt von der ständigen Bedrohung durch die Gewalt, die Kolumbien heimsuchte. Am 26. Februar 1990, nach einem verpassten Flug, kam sie in Cimitarra an, wo sie auf ihre Freunde wartete, ohne zu wissen, dass sich die Gefahr bereits näherte.
In einem brutalen Überfall wurden Silvia und ihre Begleiter von den Handlangern des berüchtigten "El Mojao" angegriffen. Trotz ihrer Verletzungen kämpfte Silvia bis zum Schluss. Ihr Tod war nicht nur ein Verlust für den Journalismus, sondern auch ein schmerzhaftes Symbol für die Gefahren, denen Journalisten in Kolumbien ausgesetzt sind. Ihre Erinnerungen und ihr Erbe leben in der "Sala de redacción de ausentes" weiter, die die Geschichten der 167 Journalisten, die seit 1977 in Kolumbien ermordet wurden, dokumentiert.
Ein Aufruf zur Erinnerung
Diese Initiative wird von verschiedenen Medien und der AMI unterstützt und trägt zur Schaffung eines Museums der Erinnerung bei, das die Stille ehrt, die die Ermordeten hinterlassen haben. Besuchen Sie die "Sala de redacción de ausentes" und entdecken Sie die Geschichten und das Erbe der Journalisten, die ihr Leben für die Wahrheit gegeben haben. Mehr Informationen finden Sie auf www.memoriasdelperiodismo.co.
Details zur Meldung