In Diepholz, wo die Fußgängerzone von Leerständen geplagt ist, zeigen sich die Immobilieneigentümer Thomas und Ingo Hoffmann besorgt, aber auch entschlossen. Ihr Ladenlokal an der Langen Straße 47 steht leer, und die Brüder sind fest entschlossen, die Innenstadt wiederzubeleben – jedoch nicht um jeden Preis. Während die Stadtverwaltung unterstützt, liegt die finale Entscheidung über die neuen Mieter in den Händen der Eigentümer.
„Wir haben großes Interesse, doch die Vorstellungen der Interessenten passen oft nicht zu unserem Angebot“, erklärt Thomas Hoffmann. Regelmäßig erhalten sie Anfragen, meist von Geschäftsleuten, die exotische Lebensmittel oder Imbisse eröffnen möchten. Doch das Ladenlokal ist für Textilgeschäfte konzipiert, und die Hoffmanns sind nicht bereit, ihre Vorgaben aufzugeben. „Umbaumaßnahmen wären nötig, und die kosten Geld – wer bezahlt das?“, fragt Hoffmann, der die Herausforderungen des Leerstands klar erkennt.
Optimismus trotz Herausforderungen
Doch nicht alle Immobilieneigentümer sind pessimistisch. Werner Steinemann, der ein ehemaliges C&A-Gebäude besitzt, berichtet von zwei konkreten Anfragen und sieht Bewegung in der Diepholzer Innenstadt. „Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen, und die Innenstadt hat sich sichtbar verändert“, sagt er optimistisch. Steinemann ist bereit, mit potenziellen Mietern zu verhandeln, schließt jedoch Gewerbeformen wie Ein-Euro-Läden und Spielhallen aus. „Das schadet der Innenstadt“, betont er.
Die Hoffmann-Brüder denken ebenfalls über einen Verkauf ihrer Immobilie nach, wünschen sich jedoch Käufer, die langfristig denken und ein Interesse an der Belebung Diepholzes haben. „Wir wollen nicht einfach nur verkaufen, sondern die Innenstadt stärken“, so Ingo Hoffmann. Die Herausforderungen sind groß, doch die Hoffnung auf eine lebendige Fußgängerzone bleibt – und möglicherweise wird schon bald ein neuer Mieter in das Leerstand-Lokal einziehen.