Die Festung Leerort, einst das größte Bollwerk Ostfrieslands, war ein strategisches Meisterwerk, das bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Diese beeindruckende Anlage, die sich an der Mündung der Leda in die Ems nahe der Stadt Leer erstreckte, war nicht nur ein militärisches Fort, sondern auch ein bedeutender Überwachungsstandort für den Schiffsverkehr. Heute sind nur noch Hügel sichtbar, die von der einstigen Größe zeugen.
Die Festung wurde ursprünglich von Hamburgern als „Blockhaus“ errichtet, um Piraterie in der Region zu bekämpfen. Unter Graf Enno II. erlebte sie zwischen 1528 und 1540 eine umfassende Erweiterung und wurde zur stärksten Festung Ostfrieslands. Ihre strategische Lage machte sie zu einem unverzichtbaren Teil der Verteidigung gegen maritime Bedrohungen und zur Kontrolle wichtiger Verkehrswege. Im Jahr 1611 wurde eine niederländische Garnison stationiert, was die militärische Bedeutung der Festung unterstrich.
Der Verfall einer einst mächtigen Festung
Doch der Glanz der Festung Leerort verblasste mit der Zeit. Nach dem Tod von Graf Enno III. im Jahr 1625 begann die Burg zu verfallen. 1712 wurde das baufällige Schloss abgerissen, und die Ziegelsteine fanden eine neue Verwendung im Bau eines Waisenhauses in Esens. Die militärische Nutzung endete 1749 endgültig. Jüngste archäologische Ausgrabungen im Rahmen des INTERREG IVa-Projektes „Grenzland Festungsland“ haben neue Erkenntnisse über die Struktur und Geschichte der Festung ans Licht gebracht, darunter einen beeindruckenden Bastionskörper aus Klei, der einst von einem Wall umgeben war.
Details zur Meldung