Die Population der Igel ist ein bedeutendes Thema im Naturschutz, besonders in der bevorstehenden Herbst- und Winterzeit. Der Naturschutzbund (Nabu) in Niedersachsen empfiehlt, Igel, die im Herbst entdeckt werden, nicht einfach einzufangen. Oft sind diese Tiere nicht in akuter Gefahr, und es ist am besten, sie in Ruhe zu lassen. Diese Praxistipps sind entscheidend, um die Störungen der Tiere zu minimieren, da sie weiterhin aktiv und auf Futtersuche sind.
Eine weitere Sorge ist das Wohl der Igeljungen. Expertin Bärbel Rogoschik, Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums in Leiferde, erklärt, dass die Mütter durch das Einfangen und die anschließende Auswilderung bedeutend belastet werden können, was dazu führen kann, dass sie ihre Nachkommen nicht mehr versorgen. Aus diesem Grund erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz nur in absoluten Notfällen, Igel in menschlicher Obhut zu nehmen.
Igel sind noch bis Ende Dezember munter und unterwegs
Gerade jetzt, wo die Tage kürzer werden, ist es nichts Ungewöhnliches, tagsüber Igel zu sehen. Oft werden sie durch Gartenarbeit oder ähnliche Aktivitäten aufgeschreckt. Der Nachwuchs kann bis Ende September geboren worden sein und ist entsprechend noch unterwegs. Diese Tiere haben die Möglichkeit, bis Ende Dezember bei milder Witterung nach Nahrung zu suchen und sich ihre Fettreserven für den Winter anzufressen. Eine Unterstützung durch Menschen ist jedoch oft willkommen: Katzen- oder Hundefutter kann den kleinen Igeln helfen, solange das Futter mindestens 70 Prozent Fleischanteil hat. Kochen Sie auch gelegentlich Eier oder bieten Sie Rinderhack an, denn pflanzliche Nahrungsmittel sind für Igel nicht geeignet.
Bei Gartenbesitzern kann zusätzliches Engagement für einen Igel-harmonischen Garten sorgen. Sie sollten darauf achten, mögliche Gefahrenquellen wie offene Schächte abzudecken und Verstecke zu schaffen, etwa durch das Anlegen eines Haufen aus Herbstlaub. Solche Maßnahmen bieten Igeln Schutz und ein sicheres Umfeld, damit sie sich ungestört bewegen können.
Im Kreis laufender Igel braucht Hilfe
Es gibt jedoch Situationen, in denen Igel in Not sind und Hilfe benötigen. Laut Nabu ist es wichtig, auf bestimmte Verhaltensweisen zu achten. Ein Igel, der ständig im Kreis läuft, deutet auf ein Gesundheitsproblem hin. Auch der Befall mit Maden oder Zecken, insbesondere im Kopfbereich, sind klare Hinweise darauf, dass das Tier Unterstützung braucht. Sichtbare Verletzungen sind ein weiteres Alarmzeichen, das sofortige Hilfe notwendig macht. In einem solchen Fall sollte man unverzüglich den Tierarzt oder das Nabu-Artenschutzzentrum kontaktieren.
Zusammenfassend ist es für die Igel wichtig, in ihrem natürlichen Lebensraum unbehelligt bleiben zu dürfen. Der Naturschutzbund gibt damit klar zu verstehen, dass nicht jeder Igel, der entdeckt wird, Hilfe benötigt. Manchmal ist weniger mehr, wenn es um das Wohl dieser faszinierenden Tiere geht. Für mehr Informationen zu Igeln und deren Lebensweise, siehe den Artikel auf www.faz.net.