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Oskar Schindler: Neue Enthüllungen zu seinem erbarmungslosen Erbe!

Koblenz/Berlin (dpa) - Oskar Schindler, ein Name, der in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs für Heldentum steht, wird am heutigen Mittwoch zum Anlass genommen, um an seinen 50. Todestag zu gedenken. Mehr als 1000 Juden verdanken ihm ihr Überleben, da er sie in seiner Fabrik für kriegswichtige Produkte beschäftigen ließ und damit der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten entgingen. Auf 19 maschinengeschriebenen Seiten sind ihre Namen festgehalten, ein Teil seines Erbes, das nun im Bundesarchiv online präsentiert wird.

Die Geschichte hat ihren Anfang in den besetzten Gebieten Polens 1939. Schindler, damals 31 Jahre alt, wurde durch wirtschaftliche Beweggründe dazu veranlasst, eine Fabrik in der Nähe von Krakau zu pachten. Dort produzierte er emaillierte Töpfe und Haushaltswaren für die Wehrmacht und beschäftigte unter anderem enteignete polnische Juden als günstige Arbeitskräfte. Doch als die Verfolgung der Juden zunahm, wandelte sich Schindlers Rolle. Er baute Unterkünfte, um seine Arbeiter vor der Deportation zu schützen, und argumentierte, dass deren Arbeitskraft für die Kriegsanstrengungen unerlässlich sei.

Schindlers Liste

Die berüchtigte „Schindlers Liste“ wurde nicht nur durch den Oscar-prämierten Film von Steven Spielberg im Jahr 1993 bekannt, sondern auch durch die Entdeckung eines Koffers mit Dokumenten aus Schindlers Nachlass, der 1999 gefunden wurde. Unter diesen Dokumenten befand sich eine weitere Version der Liste, die jetzt im Bundesarchiv dokumentiert wird. „Die Menschen wären alle umgebracht worden, wenn sich Schindler nicht auf diese Weise um sie gekümmert hätte“, betont Tobias Herrmann, ein Abteilungsleiter des Archivs.

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Während des Krieges, als die sowjetische Armee näher rückte, verlagerte Schindler seine Fabrik ins Sudetenland und nahm etwa 1100 Menschen mit, die auf seiner Liste standen. Dies geschah nicht ohne Schwierigkeiten, da er zunehmend von Nazibehörden ins Visier genommen wurde. Nach dem Kriegsende verloren die Schindlers ihren Besitz und leben anonym in Deutschland, während Oskar sich später eines geschwächten Lebensstils erfreute und durch verschiedene jüdische Organisationen Unterstützung erhielt. 1962 wurde ihm der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen.

Ein komplexes Erbe

Schindlers Charakter und seine Leistungen sind von Widersprüchen geprägt. Der Publizist Michel Friedman, ein Sohn geretteter Juden, beschreibt ihn als ungebildet und moralisch nicht besonders hoch angesehen, der als Trinker und Frauenheld galt. Dennoch war Schindler eine Figur, die in einer Zeit der absoluten Verzweiflung handelte, indem er sich in einem Regime, das für seinen unmenschlichen Charakter bekannt war, für das Leben anderer einsetzte. „Er war kein Intellektueller. Es war kein gebildeter Mann“, so Friedman rückblickend über die merkwürdige Verbindung zwischen Schindler und den geretteten Juden. „Aber er hat gezeigt, dass auch in dieser Zeit Taten sprechen können.“

Die Geschichte von Oskar Schindler ist nicht nur die Geschichte eines Einzelnen, sondern ein Spiegel der menschlichen Fähigkeit, in den dunkelsten Zeiten Licht zu bringen. Ein Koffer mit seinen Nachlassunterlagen, entdeckt in Hildesheim, verweist auf den einmaligen Einfluss, den er auf das Leben vieler hatte. Diese kraftvollen Dokumente, darunter Kinderzeichnungen von den geretteten Juden, erinnern an die Liebe und Dankbarkeit, die er während und nach dem Krieg erweckte. Eines der Bilder trägt den Satz: „Zu Herr Schindler, mit Liebe Debbie.“

Am 9. Oktober 1974 verstarb Schindler, doch das Erbe, das er hinterließ, ist zeitlos geblieben. Die Dokumente wurden sicher im Bundesarchiv auf Mikrofilm archiviert und geben jetzt einen tiefen Einblick in die zwischenmenschlichen Beziehungen, die in der Fabrik und darüber hinaus entstanden. Original-Durchschläge von „Schindlers Liste“ sind derzeit in Koblenz aufbewahrt, ein ergreifendes Zeugnis seiner unermüdlichen Bemühungen, das Unrecht zu bekämpfen, das seinen Zeitgenossen angetan wurde.


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