Das Bistum Hildesheim hat bekannt gegeben, dass die Bischofsgruft, die die sterblichen Überreste mehrerer Bischöfe beherbergt, künftig geschlossen bleibt. Dies bedeutet, dass ausgewiesene Grabstätten für zukünftige Bischöfe nicht mehr in der Gruft angesiedelt werden. Der Grund für diese Entscheidung geht auf den Umgang mit Missbrauchsfällen zurück, insbesondere in Bezug auf Bischof Heinrich Maria Janssen, dem selbst sexueller Missbrauch vorgeworfen wird.
Am Donnerstag erklärte das Bistum Hildesheim, dass Angehörigen der bisherigen Bischöfe auf Anfrage weiterhin der Zugang zur Gruft gewährt wird. Diese Entscheidung wurde gemeinsam vom Hildesheimer Domkapitel und Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ getroffen. Zukünftige Bestattungen von Hildesheimer Bischöfen erfolgen nun auf dem Annenfriedhof, der in der Nähe der Kathedrale liegt.
Hintergründe der Entscheidung
Eine Erklärung des Bistums besagt, dass die Totenruhe der bestatteten Bischöfe gewahrt werden soll. Darüber hinaus könnte eine Umbettung als Richterspruch über die Verstorbenen interpretiert werden, was vermieden werden solle. Es wird unterstrichen, dass die Bischofsgruft kein Ort der Verehrung ist, sondern lediglich ein traditioneller Bestattungsort für Geistliche, die oft schon viele Jahrhunderte in der Erde ruhen.
Zusätzlich wird es in der Zukunft vor der Bischofsgruft Informationen über die Vorwürfe gegen den verstorbenen Bischof Janssen geben. Digitale Informationen in Form eines QR-Codes sollen bereitgestellt werden, um ausführliche Auskünfte über den Machtmissbrauch während Janssens Amtszeit sowie die gerichtlichen Vorwürfe zu geben.
Bischof Heiner Wilmer SCJ äußerte sich zu den schweren Vorwürfen gegen Janssen, die von mehreren Personen erhoben wurden. Er betonte, dass während seiner Amtszeit Verbrechen der sexualisierten Gewalt nicht nur nicht unterbunden, sondern sogar vertuscht wurden.
„Dieser Befund ist schrecklich und gehört zur dunklen Geschichte des Bistums Hildesheim“, erklärte Wilmer. Er betonte die Verantwortung, sich ständig mit diesen Vorfällen auseinanderzusetzen, um ähnliche Vergehen in der Zukunft zu verhindern.
Für weiterführende Informationen und Hintergründe zu dieser Thematik wird auf den kompletten Beitrag bei de.catholicnewsagency.com verwiesen.
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