Die deutsche Krankenhauslandschaft steht vor enormen finanziellen Herausforderungen. Peter Bohlmann, der Landrat des Landkreises Verden, hat in scharfen Worten seine Bedenken hinsichtlich des neuen „Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes“ (KHVVG) geäußert. Ab Januar 2025 tritt dieses Gesetz in Kraft, doch Bohlmann ist überzeugt, dass es keine Entlastungen für kommunale Krankenhäuser wie die Aller-Weser-Klinik bringen wird. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Finanzierungslücke im Kreishaushalt mit 31 Millionen Euro beziffert wird. Bereits in den letzten Jahren musste der Landkreis erhebliche Zuschüsse leisten, um die Kliniken am Laufen zu halten, und der Druck wächst zunehmend, da auch andere Kreise wie der Heidekreis ähnliche Defizite melden, wie die Kreiszeitung berichtete.
Die Belastungen für die Kommunen werden durch die Weigerung des Bundes, eine kurzfristige „Überbrückungsfinanzierung“ bereitzustellen, noch verstärkt. Diese Situation führt dazu, dass viele Krankenhäuser, vor allem in ländlichen Gebieten, unter dem Druck von Schließungen und finanzieller Insolvenz stehen. Es droht eine tiefgreifende Krise, in der die Schließung von Kliniken auch negative Auswirkungen auf die Qualität des Rettungsdienstes haben würde. Der Betroffene, Bohlmann, ist zusammen mit dem Niedersächsischen Landkreistag vehement gegen die Reform aufgetreten und fordert eine stärkere finanzielle Unterstützung von Seiten der Bundesregierung, wie auch daskrankenhaus.de anführt.
Die finanziellen Engpässe in den kommunalen Haushalten sind alarmierend. Um den Betrieb der Krankenhäuser zu gewährleisten, fließen jährlich Milliardensummen aus den Kreiskassen in die Kliniken. Im Jahr 2023 wurden beispielsweise bundesweit 6 Milliarden Euro für Verlustausgleiche aufgebracht, und die Tendenz zeigt, dass diese Ausgaben weiter steigen werden. Bohlmann warnte, dass wenn die Lücken in der Finanzierung nicht geschlossen werden, viele Krankenhäuser weiterhin massive Defizite aufweisen und vom endgültigen Aus bedroht sind. Die unzureichende Unterstützung erscheine nicht nur als Mangel an politischer Weitsicht, sondern könnte letztlich auch negative Folgen für die Gesundheitsversorgung insgesamt nach sich ziehen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung