Die Tarifverhandlungen bei Volkswagen sind in vollem Gange und sorgen für Nervosität in der Belegschaft. Am Montag haben die Gespräche in Hannover begonnen, und bereits nach 13 Stunden wurde eine nächtliche Pause eingelegt, wie vienna.at berichtet. Die Verhandlungsparteien – rund 70 Vertreter von VW und der IG Metall – sind unter Druck, eine Einigung zu erzielen. Der Druck steigt, denn die IG Metall fordert garantierte Arbeitsplätze und lehnt Lohnkürzungen sowie Standortschließungen strikt ab.
VW hingegen sieht sich aufgrund eines massiven Rückgangs bei Verkäufen, insbesondere im Elektrobereich, gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Finanzchef Arno Antlitz spricht von 500.000 Fahrzeugen, die weniger verkauft werden als vor der Pandemie. Die Konzernführung fordert deshalb eine Lohnkürzung von 10 Prozent, um die Kosten zu senken, was in der Geschichte des Unternehmens eine beispiellose Situation wäre. Laut einem Bericht des Handelsblatts wird zudem überlegt, die Produktion des Golf nach Mexiko zu verlagern, was die Bedenken der Beschäftigten weiter verstärken würde.
Das zweite Verhandlungsdatum hat bereits begonnen, nachdem die Gespräche unterbrochen wurden. Die IG Metall steht vor der Herausforderung, im Verhandlungsmarathon eine Lösung zu finden, die sowohl die Bedingungen für die 130.000 Mitarbeiter schützt als auch den finanziellen Druck auf VW berücksichtigt. In den kommenden Tagen wird sich entscheiden, ob es gelingt, eine Einigung zu erzielen, bevor die Feiertage beginnen.
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